Bienen. .
Die Landschaftsökologin Mareike Büdding arbeitet an einem Projekt, das Naturschutz und Kulturgeschichte verbindet.
Alte Bildstöcke, historische Torbögen, Reste einer Kapelle. All das sind stumme Zeugen der Vergangenheit. Mit KuLaDig, dem digitalen Informationssystem über die Historischen Kulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen, sollen sie zum Sprechen gebracht werden. Mareike Büdding, seit Oktober 2009 Landschaftsökologin beim Kreis-Naturschutzzentrum mit Sitz in Bienen, gehört zu dem Team, dass die Daten dafür sammelt. Denn für den Bereich Uedemerbruch ist dieses Projekt gerade angelaufen.
Normalerweise sind Naturschutz und Kulturgeschichte Disziplinen, die getrennt betrachtet werden. „Jetzt werden sie aber erstmals gemeinsam untersucht und ausgewertet“, sagt Mareike Büdding. Genau verortet und mit Querverweisen zur (Entstehungs-)Geschichte der Kulturdenkmäler und -relikte sollen die Informationen lebendiges Zeugnis einer Kulturlandschaft geben. Informationen, die dann im World Wide Web für jeden zugänglich gemacht werden sollen.
Das ist eine neue Aufgabe für die 27-Jährige, die jüngste Mitarbeiterin im NZ. Bislang stand der Vogelschutz im Mittelpunkt ihre Arbeit. Gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem Diplom-Biologen Martin Brühne, hat sie ein Maßnahmenkonzept erarbeitet, wie man arktische Wildgänse und seltene Entenarten wie Löffel-, Knäck- und Tafelente sowie die Watvögel schützt. Zu den Watvögeln gehören Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Teichrohrsänger.
Weiterhin ist die Naturschützerin, die in Münster Landschaftsökologie mit den Schwerpunkten Ornithologie und Botanik studiert hat, für die Überwachung sogenannter Ökokonten zuständig. Solche Konten dienen dem Ausgleich für Eingriffe in die Natur – wie Siedlungs- oder Straßenbau. Mareike Büdding prüft, ob die vereinbarten Maßnahmen auch tatsächlich durchgeführt wurden, ob man sie noch verbessern oder weiterentwickeln kann. „Das kann beispielsweise eine Brachfläche sein, für die ich anrege, sie wieder in Grünland zu verwandeln mit dem Ziel, eine größere Artenvielfalt in diesem Bereich zu erhalten“, macht sie ein Beispiel.
Radtour durch
die Hetter
Am Freitag, 15. April, steigt die Naturschützerin aufs Rad. Dann bietet das NZ gemeinsam mit dem Haus der Familie eine Radtour durch das Naturschutzgebiet Hetter an. Titel: „Vogelhochzeit am Niederrhein“. Mit der Fiets geht es durch die Dornick’sche Ward und über die Deichkrone Richtung Emmerich-Praest. Auf der rund 15 Kilometer langen Fahrt will sie den Exkursionsteilnehmern die Vögel der Feuchtwiesen zeigen, die gerade dabei sind, Familien zu gründen. „Vielleicht sehen wir aber auch irgendwo den Gartenrotschwanz, den Vogel des Jahres“, sagt sie. Außerdem geht es um die Welt der Pflanzen. Mareike Büdding bittet darum, feste Schuhe und wetterfeste Kleidung anzuziehen, und, wenn möglich, ein Fernglas mitbringen.