Lüdenscheid. .

Die Stadt Lüdenscheid will weiter gegen Spielhallen vorgehen – diesmal entlang der Kluser Straße. Mit einem neuen Bebauungsplan sollen dort neue Vergnügungsstätten ausgeschlossen werden. Außerdem wollen die Stadtplaner vor Ort „weitere Betriebe mit bisher unklarer Ausprägung“ näher unter die Lupe nehmen – etwa solche mit zugeklebten Schaufenstern und greller Werbung darauf.

Typisches Beispiel: ein Bis­tro mit Glücksspiel-Angebot. Zen­trale Frage dabei, erklärt Lars Bursian von der städtischen Abteilung Bauleitplanung und Städtebau: „Ist es jetzt eine Spielhalle oder tatsächlich nur ein Bistro mit Geldspielautomaten an der Wand?“

Für die Werdohler Straße liegen der Stadt momentan konkret zwei Bauvoranfragen für Spielhallen vor. Dort wie auch in der Kluser Straße und der Worthstraße wachse der „Ansiedlungsdruck“, heißt es warnend in einer Verwaltungsvorlage zum Thema. Darüber diskutieren wird am kommenden Mittwoch, 6. April, der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt – im öffentlichen Teil der Sitzung ab 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

Niveau nicht absinken lassen

Ziel sei weiterhin, verdeutlicht Bursian, das Niveau in einigen kritischen Bereichen des Stadtgebiets nicht weiter absinken zu lassen. Nach dem Einzelhandelskonzept der Stadt sollen die Läden in dem Quartier rund um den Kluser Platz vor allem der Versorgung dienen. Kiosk, Apotheke, Friseur – so etwas wäre wünschenswert, meint Bursian. Zugleich würde die Stadt bereits existierenden Vergnügungsstätten Be­standsschutz gewähren.

Braucht Lüdenscheid ein Gesamtkonzept im Kampf gegen Vergnügungsstätten? Nicht unbedingt, meint Bursian. Generell lasse sich die Ansiedlung gut über einen entsprechenden Bebauungsplan regeln. Dabei reagiere man im Rathaus auf konkrete kritische Entwicklungen wie die rund um den Kluser Platz. Oder wie im Verlauf Knapper Straße, Rathausplatz, Wilhelmstraße: „Hier haben wir schon relativ viel geregelt“, betont Bursian.

Adäquates Angebot soll bleiben

Jetzt das gesamte Stadtgebiet auf Spielhallen & Co. „durchzuscannen“, bedeute eindeutig zu viel Aufwand. Da sei die Energie der Stadtplanung besser in Denkfabrik, Altstadtkonzept oder Konzepte zur demografischen Entwicklung investiert. Im Übrigen gebe es auch Vergnügungsstätten, sagt Bursian, bei de­nen es sich lohne, sie in der City zu halten – im Sinne eines adäquaten Freizeit-Angebots für Jugendliche. Die Diskothek in der Altstadt gehöre durchaus dazu.