Werdohl. .

„Medien mit denen wir selber nicht aufgewachsen sind, verunsichern uns!“, so Erziehungsberater Gerhard Engmann am Dienstagabend bei einem Vortrag zur „Initiative Eltern und Medien“ in der katholischen Grundschule.

Doch nur weil Eltern sich mit einigen Medien nicht auskennen, ist dies kein Grund, sich nicht weiter damit auseinander setzen zu müssen. „Wir sind eine Informationsgesellschaft und mittlerweile gilt die Medienkompetenz als vierte Kulturtechnik; neben Lesen, Schreiben und Rechnen“, so der Lüdenscheider.

Bereits in den ersten
Schulklassen aktiv

Am Dienstagabend gab der Erziehungsberater Tipps zum kindgerechten Umgang mit dem Internet. Für viele Werdohler Eltern und Lehrer war es auch neu zu hören, dass bereits in der ersten und zweiten Klasse mehr als 65 Prozent aller Jungen und die Hälfte aller Mädchen das Internet regelmäßig benutzen.

Mehr als die Hälfte aller heutigen Grundschulkinder haben ein Handy. Der Erfahrung des Erziehungsberaters nach wollen Kinder kein einfaches Mobiltelefon. Kamera- und Videofunktionen sind im Trend, weil sich Kinder sehr für die Technik interessieren. Dasselbe auch beim Internetgebrauch: moderne Chats und Online-Netzwerke sind „cool“ bei den Heranwachsenden.

Doch Portale wie „SchülerVZ“ seien problematisch. Viele soziale Grenzen verschwänden mit den oberflächlich gehaltenen Netzwerken, so genanntes „Cybermobbing“, die Diskriminierung per Internet, könne nicht gut kontrolliert werden, denn man müsse von Mitglieder eingeladen werden, um Einsicht zu erhalten . Deshalb rät Gerhard Engmann den Eltern, sich manche Seiten vom Kind zeigen zu lassen.

Für viele Mütter und Väter wird es wohl auch unverständlich sein, warum Kinder diese Netzwerke und Chats unbedingt brauchen. Doch der Experte verglich zwischen den Generationen: „Wenn man früher nach Hause kam, griff man als erstes nach dem Telefonhörer, um mit der Freundin zu sprechen, die man doch gerade erst gesehen hatte. Dasselbe gilt auch bei den Kindern von heute, nur dass die Kommunikation virtuell geschieht.“

Natürlich gebe es die Gefahr, dass Fremde versuchen könnten via den Chats zu Mädchen und Jungen Kontakt aufzunehmen.

Deshalb sei es wichtig, den Kindern früh beizubringen, keine privaten Details zu veröffentlichen, vor allem bei Chatprogrammen wie „ICQ“. Für bedenkenloses Kommunizieren empfiehlt der Experte www.chatten-ohne-risiko.net oder kindercampus.de. Dort werde ständig kontrolliert.