Lünen. .

Wenn Jugendliche sich unterhalten, verstehen Erwachsene manchmal nur Bahnhof. Aus diesem Grund haben Esmanur Cayci, Juliane Dürr, Birthe Kolb und Carolin Siegeroth ihren Altersgenossen einmal genau zugehört und ein ABC der Jugendsprache gestaltet.

A wie „Assi“. Abkürzung für „Asozial“. Kann aber auch im positiven Sinne verwendet werden, wie zum Beispiel: „Das war assi geil“.

B wie „Boah“. Leitet oft einen Satz ein, wenn ein Jugendlicher keine Lust hat, etwas zu machen. Wenn zum Beispiel die Eltern einen bitten den Müll rauszubringen, lautet die Antwort oft: „Boah, nicht schon wieder“.

C wie „Crazy“. Englischer Ausdruck für „Verrückt“. Wird oft verwendet, wenn etwas schief läuft, aber trotzdem lustig ist. Ein Bespiel: „Der Tag war voll crazy“. Kann aber auch verwendet werden, wenn jemand komische Kleidung trägt, die aber trotzdem gut aussehen: „Deine Klamotten sind heute irgendwie crazy“.

D wie „Digger“. Hat dieselbe Bedeutung wie „Kumpel“ oder „Freund.“ Wird wie „Digga“ ausgesprochen. Beispielsatz: „Digger, hast du heute schon etwas vor?“

E wie „Endgeil“. Wird verwendet, wenn etwas Spaß macht oder etwas für cool gehalten wird. Beispiele: „Das war ja endgeil“ oder „Das neue Geschäft in der Stadt ist endgeil“.

F wie„Flash“. Wird benutzt, wenn jemand reingelegt wurde. Dann wird oft anstelle „reingelegt“ gesagt: „geflasht“.

G wie geil. Ursprünglich sogar ein etwas vulgäres Wort, wird dieser Ausdruck mittlerweile für alle als gut empfundenen Dinge gebraucht. Kommt auch öfters in den Varianten „übelst geil“, oder „derbst geil“ vor.

H wie Hammer. Steht ebenfalls für richtig gute Sachen. Den Ausdruck „Das ist der Hammer!“ könnte man auch mit „Das ist der Wahnsinn!“ übersetzen, mittlerweile wird das Wort auch gerne als Adjektiv verwendet, in der Chatsprache schreibt es sich oft „hamma“. Mit dieser Schreibweise hatte die Band Culcha Candela sogar einen Nummer-1-Hit in den Charts. Jugendsprache ist eben immer weiter auf dem Vormarsch. Ein weiterer H-Begriff: der „Homie“. Dabei handelt es sich um einen guten oder auch den besten Freund. Mit diesem Gleichgesinnten verbringt man besonders viel Zeit.

I wie Insider. Damit werden Witze bezeichnet, die nur bestimmte Personen verstehen können, etwa weil sie bei bestimmten Erlebnissen dabei waren, bei denen ein lustiger Spruch entstanden ist, an den man sich gerne erinnert. Viele Jugendliche dekorieren ihre SchülerVZ- oder Facebook-Profile mit solchen Insidersprüchen.

J wie „Junge“. Richtig ausgesprochen und betont (langgezogenes „ou“ als „u“) verdeutlicht es entweder Empörung, etwa als Ersatz für „was sollte das denn?!“ oder aber Bewunderung, wie zum Beispiel: „Junge, das war nicht schlecht.“ Oder: J wie „jokig“. Kommt von dem englischen Wort „Joke“. Mit „jokig“ ist gemeint, dass etwas lustig ist oder Spaß gemacht hat. Beispielsatz: „Boah, gestern war es bei Tim ja richtig jokig“.

K wie krass, Steht eigentlich für ungewöhnliche, extreme Verhaltensweisen („Du bist heute aber krass drauf“) oder Dinge. Hat allerdings auch immer öfter die Bedeutung von Worten wie „hamma“ oder „geil“.

L wie Loser/losen. Verlierer werden in der Jugendsprache mit dem englischen Wort „Loser“ bezeichnet, auch das Verb „to lose“ wurde eingedeutscht. Letzteres ist auch in der Variante „ablosen“ zu finden und bedeutet „auf blamable Weise verlieren“.

M wie „Macces“. Umgangssprachliche Kurzform für „McDonalds“. Kann ganz normal als Nomen in einen Satz eingebaut werden. Oder M wie „mega“: „Mega“ wird vor Adjektiven oder Adverben eingefügt, um einen verstärkenden Effekt eben dieser zu bewirken. Zum Beispiel: „Der Film war mega spannend.“

N wie „Nerd“. Englischer Ausdruck, Aussprache: „Nörd“ (kaum gesprochenes „r“). Für gewöhnlich sind „Nerds“ Personen, die übermäßig oft und viel am Computer spielen, manchmal außerdem vergleichbar mit „Strebern“. Als beleidigender Ausdruck wird „Nerd“ auch oft mit „Freak“ gleichgesetzt.

O wie „Opfer“. Eine Beleidigung, die Personen bezeichnet, welche eine niedrige Stellung in einer Gruppe (meist in der Schule) haben. Außenseiter oder Personen, die vermeintlich dumme Sachen gesagt oder getan haben, werden oft als „Opfer“ bezeichnet.

P wie „Pfosten“. Vorwiegend unter Freunden oder „Kollegen“ benutzter Begriff, der verwendet wird, wenn jemand etwas falsch macht (Beispiel: „So ein Pfosten!“).

Q wie „quasseln“. „Quasseln“ bezeichnet das Plaudern (üblicherweise am Telefon) von Mädchen, die nicht über ein bestimmtes Thema reden, sondern über alles und jeden „quasseln“.

R wie „reinziehen“. Bedeutung: angucken, anschauen. Etwa bei spannenden oder außergewöhnlichen Bildern oder Filmen. Oft als „Ey zieh dir das mal rein“ genutzt.

S wie „Spast“. Abgeleitet von der Krankheit Spastik. Dabei wird Spast als Beleidigung verwendet und meint eine Behinderung oder einen Dummkopf.

T wie „Tussi“. Bezieht sich auf Mädchen, die sich gern aufreizend kleiden und viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen. Meistens werden sie auch als nicht besonders intelligent angesehen. Die Bezeichnung ist sehr abwertend gemeint.

U wie „Ultrakrass“. Hat ungefähr dieselbe Bedeutung wie „fantastisch“ oder „großartig“. Beispielsatz: „Wie ultrakrass das war“.

Y wie „yummy“. Das Wort „yummy“ wird in der Regel dann von Jugendlichen benutzt, wenn etwas lecker ist oder lecker riecht. Beispiel: „Yummy, riechst du das?“.

Z wie „zocken“. Mit „zocken“ ist zum Beispiel das spielen von Playstation oder Computerspielen gemeint. Man kann alleine zocken oder mit Freunden gemeinsam. Oft wird dann gesagt: „Lass mal heute Fifa zocken“ Mit „zocken“ kann aber auch das Gewinnen bei einem Spiel gemeint sein. Etwa „Heute beim Fifa spielen, zock ich dich so was von ab“, ist dafür ein gutes Beispiel.