Lünen. .
In knapp sechs Wochen ist es soweit: Dann werden rund 8800 Lüner nach ihrem Schulabschluss, ihrem Glauben, nach dem Job oder ihrer familiären Situation befragt. Mit dem „Zensus 2011“ erhebt der Bund erstmals seit der Volkszählung 1987 wieder neue Daten.
Insgesamt 61 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte sollen ab dem 9. Mai in der Lippestadt für einen reibungslosen Ablauf des Zensus sorgen.
Lüner erhalten
Anfang Mai Post
Anders als bei bisherigen Volkszählungen wird diesmal nur eine Stichprobe genommen, die das Ganze repräsentieren soll. Rund zehn Prozent der Einwohner müssen zum Beispiel Auskunft darüber geben, in welcher Branche sie arbeiten oder welcher Religion sie angehören. Die so gewonnenen Daten sollen die Basis für künftige politische Entscheidungen bilden, etwa um Krankenhäuser oder Bildungseinrichtungen planen zu können.
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Welche Lüner befragt werden, erfahren die Betroffenen Anfang Mai. „Dann erhalten die nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürger ein Infoschreiben“, erläutert Dirk Brewedell, Leiter der Erhebungsstelle im Kreis Unna, die den Zensus in der Region organisiert.
Darin enthalten ist auch ein Terminvorschlag für einen „Hausbesuch“ des Erhebungsbeauftragten, um das zehnseitige Formular gemeinsam auszufüllen. „Das ist aber kein Muss“, erklärt Brewedell. Niemand sei verpflichtet, den Helfer ins Haus zu lassen. „Der Bogen kann auch per Post, online oder persönlich im Kreishaus eingereicht werden“, so der Fachmann. Das Ausfüllen an sich ist jedoch Pflicht – wer sich weigert, muss mit einem Mahnverfahren rechnen, das zu einem Bußgeld führen kann.
Auskunftspflichtig sind auch Lüner Wohnungs- und Hausbesitzer, die ab dem 9. Mai alle ein Schreiben des Statistischen Landesamtes erhalten. Denn neben der stichprobenartigen Befragung von Privatleuten ist die so genannte „Gebäude- und Wohnungszählung“ ein weiterer Baustein des Zensus 2011.
Alle Immobilienbesitzer werden befragt
Im Unterschied zur Haushaltsbefragung werden hier alle Immobilienbesitzer nach Größe, Art oder Ausstattung ihrer Immobilie befragt. Hausbesuche wird es in diesem Bereich nicht geben. „Der Fragebogen muss zwei Wochen nach Erhalt per Post zurückgeschickt werden“, so Birgit Kempf, Sprecherin des Statistischen Landesamtes, das für diesen Bereich zuständig ist. Die Daten sollen dann die Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen bilden.
Einige Hausbesitzer hatten schon Ende des Jahres Post bekommen. Dabei handelte es sich um eine Vorbefragung, um etwa unklare Anschriften zu ermitteln oder Besitzverhältnisse zu klären. „Wer darauf bisher nicht geantwortet hat, muss dies nun auch nicht mehr tun“, so Birgit Kempf. Die Teilnahme an der eigentlichen Befragung ab dem 9. Mai sei aber Pflicht.
Die Zeit bis zum Start des Zensus nutzt der Kreis nun noch für die Schulung der Helfer, die diese Woche startet. 55 dieser Ehrenamtler – überwiegend Lüner – sind für die Haushaltsbefragungen zuständig, sechs kümmern sich um die Erhebung in „Sonderbereichen“ wie Lüner Alten- oder Wohnheimen.
Kreisweit sind insgesamt 450 Erhebungsbeauftragte im Einsatz, die rund 45 000 Personen befragen.