Herscheid. .
„Wir haben 25 000 Schlaglöcher auf den Straßen in Südestfalen,“ sagt Ludger Siebert, Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebs Straßenbau.NRW. Eine Tatsache, die bei Autofahrern sauer aufstößt und dem Landesbetrieb große Sorgen bereitet.
In einem Pressgespräch in der Straßenmeisterei in Herscheid ging Siebert auf die immense Aufgabendichte ein, die von den Mitarbeitern der Regionalniederlassung zu bewältigen sei. Im Hinblick auf die Straßenschäden sei es mittlerweile so, dass die Straßenwärter sauer gefahren würden. Deren Arbeit drohe zunehmend in den Bereich Löcherflicken abzudriften, betont Hans-Peter Lüsebrink, Leiter der Herscheider Straßenmeisterei. „Das ist eine hohe Belastung nach einem langen Winter und anderen vielfältigen Aufgaben im Bereich der Verkehrssicherungspflicht.“
Komplexes Thema Landschaftsschutz
Obwohl Südwestfalen in der Provinz liege, sei der Straßenbau hier besonders teuer, so Siebert. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse seien die Straßen wesentlich anfälliger als in anderen Regionen. Und auch die Topografie sei vielfach schwierig, weil neben den Straßen häufig Stützwände gebaut werden müssten. Zudem gelte es bei Baumaßnahmen den Landschaftsschutz zu beachten, was die Sache sehr komplex mache. In der Umsatzstatistik sei die Region Südwestfalen in den Jahren 2008 und 2009 mit 155 Mio. Euro bzw. 140 Mio. Euro landesweit führend gewesen. Seit Gründung der Regionalniederlassung Südwestfalen im Jahr 2001 seien in der Region 1,23 Milliarden Euro umgesetzt worden.
Neuorganisation
In Nordrhein-Westfalen wurde im Jahr 2000 die Straßenbauverwaltung neu organisiert, was 2001 zur Gründung des Landesbetriebs Straßenbau.NRW führte.
Die Westfälischen Straßenbauämter Siegen und Hagen wurden im Jahr 2007 zur Regionalniederlassung Südwestfalen mit Hauptsitz in Siegen zusammengelegt.
Abhängig sei der Landesbetrieb in der Umsetzung von Straßenbauprojekten von der Haushaltslage des Bundes und des Landes. Die Begehrlichkeiten in NRW seien groß. „Wir tun das Notwendigste, können aber mit dem Geld, das wir zur Verfügung haben, in der Summe nicht alles umsetzen.“
Die Regionalniederlassung Südwestfalen, die ihren Sitz in Siegen hat und in der Fläche acht Straßenmeistereien hat, ist für ein Straßennetz von 2125 Kilometern zuständig. Betreut werden unter anderem auch Großprojekte wie der Um- und Ausbau des Kamener Kreuzes oder der sechsspurige Ausbau der A 45 zwischen den Autobahnkreuzen Hagen und Westhofen.