Bönen. .

„Wir wollen Frauen zeigen, wie sie sich vor Gewalt und Straftaten schützen können“, sagt Heike Redlin vom Kommissariat Verbeugung am Freitag an dem Stand bei der Infobörse zum internationalen Frauentag im Marie-Curie-Gymnasium. Denn viele Frauen wissen gar nicht, wie sie in gefährlichen Situationen reagieren sollen.

Zivilcourage
zentrales Thema

„Besonders das Thema Zivilcourage liegt uns am Herzen“, sagt Heike Redlin. Sollte man als Frau Zeuge einer Schlägerei werden, gehe es nicht darum den Täter aufzuhalten. „Vielmehr sollte an den Opferschutz gedacht werden“, erklärt sie dazu. Außerdem sei es nicht wichtig selbst zu helfen, sondern Hilfe zu holen. „In öffentlichen Verkehrsmitteln kann das auch das Fahr- und Begleitpersonal sein“, erinnert sie an dem Infostand, der in diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist.

Ein weiterer Stand, der sich bei der Infobörse in der Pausenhalle zu ersten Mal präsentierte, war „Zwar“ (Zwischen Arbeit und Ruhestand). Diese Damengruppe kümmert sich hauptsächlich um Frauen, die im Alter unter sozialer Isolation leiden und keinen festen Freundes- und Bekanntenkreis haben. „Uns geht es dabei um die Geselligkeit“, erklärt Monika Schittek. Deswegen treffen sich die Damen regelmäßig zu verschiedenen Veranstaltungen wie Kegeln oder Frühstücken.

Bei der diesjährigen Infobörse stellte sich aber auch ein Netzwerk für Frauen im Berufsleben vor. Das Unternehmerinnen-Netzwerk „PROFILE“ ist eine Gemeinschaft aus selbstständigen Frauen, die Empfehlungsmarketing betreiben. „Wir stellen uns einfach gegenseitig unsere jeweiligen Dienstleistungen vor und können die anderen dadurch gut weiterempfehlen“, sagt Heide Barenhoff.

Das Jubiläum des internationalen Frauentags, das in diesem Jahr sein 100-Jähriges feiert, wurde von Jugendlichen des Freizeitzentrums „Go in“ thematisch aufgegriffen. An ihrem Stand fassten sie Wünsche zusammen, die Frauen selbst in einer weit entwickelten Gesellschaft noch haben. Auf Plakaten hingen die die Wörter „gleicher Lohn“, „keine Gewalt“ und „gegen Sexismus“. „Diese Gemeinschaftsarbeit in März hat uns allen noch einmal die Augen geöffnet und zu spannenden Diskussionen geführt“, erzählt Bönens Gleichstellungsbeauftragte, Gisela Kalt-Sponheuer.

Große Diskussionen waren am Infoabend allerdings kaum möglich. „Die 17 Stände, die hier vertreten sind, informieren heute nur grob“, erklärt sie. Trotzdem sei dies eine gute Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und mehr über Hilfsangebote zu erfahren. „Viele Frauen wissen ja gar nicht was Bönen alles zu bieten hat“, erkennt sie mit Bedauern.

Frauen sollen in der Lokalpolitik stärken

Ein Beispiel dafür ist Kalt-Sponheuers Projekt „Mehr Frauen für unsere Gemeinde“. Dabei geht es darum Frauen für die Lokalpolitik zu begeistern. „Ich finde, dass Frauen sich noch heute unberechtigterweise viel zu wenig zutrauen“, sagt sie. Deswegen bietet sie Seminare an, um den Frauen Mut zu machen. „Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Teilnehmerinnen dabei sein würden“, sagt sie hoffnungsvoll.