Holzwickede. .
Die Caroline-Brücke in Holzwickede ist ein guter Kandidat für das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (BdSt). Das sagt zumindest die Pressesprecherin Bärbel Hildebrand.
Der Bund der Steuerzahler listet in seinem jährlich herausgegebenen Schwarzbuch die gravierendsten Beispiele für die Verschwendung öffentlicher Gelder auf. „Immense Baukostensteigerungen wie im Fall der Caroline-Brücke gehören sicherlich dazu“, sagt Hildebrand. Der BdSt legt zwei Tage nach Bekanntwerden der ausufernden Baukosten für die Brücke den Finger noch einmal in die Wunde.
Ursprünglich sollte die Brücke, die das Neubaugebiet mit der Gemeindemitte verbindet, 833 000 Euro kosten. Im März 2009 wurde diese Summe auf 1,7 Millionen Euro korrigiert, Dienstagabend hieß es nun, die Brücke kostet mindestens 2,516 Millionen Euro, weitere 416 839 Euro sind noch strittig. Im schlimmsten Fall kostet der Bau fast drei Millionen Euro. „Es ist schon merkwürdig, dass es keine permanente Kostenkontrolle gegeben hat“, sagt die Expertin. Es hätten doch auch sicherlich Abschläge bezahlt werden müssen. „Es wird von jedem Bauherrn erwartet, dass er verantwortungsbewusst baut.“ Zumal sich Holzwickede in der Haushaltssicherung befindet. „Da achtet man doppelt und dreifach auf die Kosten.“
Dass die Gemeinde schon im August bei der Bezirksregierung für die Bausumme von drei Millionen Euro vorgesprochen hat, ist für Hildebrand „ein merkwürdiger Zufall, das ist nicht plausibel“. Die Brücke wirft für den BdSt weitere Fragen auf. Weil es Probleme mit dem Fundament gab, sollen die Kosten gestiegen sein, erklärte Heinz Günter Struwe von NRW.Urban. Hildebrand kontert: „Gerade bei einem Brückenbau schaue ich mir doch das Fundament ganz genau an.“