Unna. .
Aufgrund der apokalyptischen Reaktorkatastrophe in Japan hat sich die Bundesregierung in ihrer Atompolitik um 180 Grad gedreht. Die Laufzeitverlängerung der Atommeiler wird ausgesetzt. „Wir sehen uns in unserer Geschäftspolitik bestätigt. Hin zu dezentralen Anlagen, Energie dort zu produzieren, wo sie verbraucht wird“, sagt Dr. Christian Jänig, Geschäftsführer der Stadtwerke Unna. Weil das so ist, stammen nur 20 Prozent des von den Stadtwerken verkauften Stroms aus Kernkraftwerken, so Jänig. Bundesweit liegt der Atomstrom-Anteil bei 40 Prozent.
„Der Anteil der regenerativen Energie, die wir selbst produzieren, liegt bei 40 Prozent der Gesamtmenge“, so Christian Jänig. Ziel seien mehr als 50 Prozent. Rechne man all jene Unnaer hinzu, die Strom aus Wind- oder Sonnenenergie produzierten, würden in der Stadt schon jetzt 50 Prozent der Energie ökologisch einwandfrei sein.
Der lokale Versorger liefere seit 2008 allen Haushaltskunden und kleinen Gewerbekunden zertifizierten Ökostrom ohne Aufpreis. Der stammt aus Wasserkraft und wird in Norwegen produziert. Ende des Jahres werden vor der Insel Borkum 40 Windräder in der Nordsee aufgebaut. An diesem so genannten Off-Shore-Projekt sind die Stadtwerke Unna ebenfalls beteiligt. Das dürfte den Anteil des in der Stadt verbrauchten Atomstroms weiter senken, so Christian Jänig. Seit Jahren setzen die Stadtwerke auf sauber produzierte Energie. In der Fallleitung, die die Innenstadt mit Trinkwasser aus dem Wasserspeicher auf der Wilhelmshöhe versorgt, ist eine Turbine installiert.
Wirkungsgrad von
bis zu 95 Prozent
Das durchströmende Wasser wird verstromt. Dazu kommen Windräder auf dem Ostenberg. Als Semi-Ökostrom gilt die Energie aus den Blockheizkraftwerken. „An den Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent kommt kein Kraftwerk heran.“. Die Stadtwerke produzieren gleichzeitig Strom und Wärme in der Gartenvorstadt, an der Hubert-Biernat-Straße, in den beiden Hellweg-Bädern in Massen und Lünern, im Hallenbad sowie in der Feuerwache. Dazu kämen zwei große BHKWs bei DHL und Landwirt Trimbusch sowie stadtweit 30 Mini-Heizkraftwerke.