Lüdenscheid. .
Kindliches Vertrauen auf schändlichste Weise ausgenutzt: In 251 Fällen soll ein 47-jähriger Lüdenscheider die Tochter einer Bekannten zum Teil massiv missbraucht haben.
Auch wurden auf seinem Computer über 7500 kinderpornografische Bilder sichergestellt. Der einschlägig Vorbestrafte steht vor dem Hagener Landgericht.
Er hätte ihr ein väterlicher Freund sein sollen. Stattdessen, so die Anklage, hatte sich der Lüdenscheider jahrelang an dem Mädchen vergangen. Laut Vorwurf waren es zunächst Küsse und Berührungen gewesen, dann hatte sich die Intensität der Übergriffe immer mehr gesteigert – bis hin zum Geschlechtsverkehr. Als er sich seinem Opfer erstmalig auf verbotene Weise genähert haben soll, war das Mädchen zwölf Jahre alt gewesen.
Aufgeflogen war er letztlich über polizeiliche Ermittlungen - über den Austausch kinderpornografischer Bilder via Internet. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung waren Ermittler fündig geworden, hatten auf der Festplatte des Lüdenscheiders tausende Dateien entdeckt.
Erdrückende
Beweislage
Auf einem Teil der Bilder war auch das betroffene Mädchen abgebildet gewesen. Und: Zum Zeitpunkt der Durchsuchung hatte sich der Teenager sogar in seiner Wohnung aufgehalten.
Eine erdrückende Beweislage. So konnte es nicht überraschen, dass der Angeklagte über seinen Verteidiger ein vollumfängliches Geständnis ablegte, das seinem mutmaßlichen Opfer wenigstens die belastende Aussage vor Gericht erspart. Der 47-Jährige beantwortete schließlich Fragen des Gerichts. Doch, erklären konnte er sein Verhalten nicht. „Ich weiß nur, dass es falsch war“, bekannte er. Und: Er habe damit aufhören wollen.
Bittere Tatsache: Bereits Anfang vergangenen Jahres stand der Lüdenscheider wegen Missbrauchs vor dem Altenaer Amtsgericht und wurde dort zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. In aller Öffentlichkeit hatte er sich in einem Schwimmbad mehrfach an einer 13-Jährigen vergangen.
Das damalige Opfer und die aktuell Geschädigte sind eine Person. Zum Zeitpunkt des Verfahrens vor dem Amtsgericht war nur noch nicht klar gewesen, welche Dimensionen die Übergriffe tatsächlich gehabt haben sollen.