Märkischer Kreis. .

Gleichberechtigt? Klar bin ich das. Ich habe mein eigenes Konto, habe einen Job (in einer männerdominierten Domäne) und klar weiß ich, wie man mit einer Kreissäge umgeht.

Ein anderes Weltbild, als das vor hundert Jahren. Denn so lange gibt es schon den Internationalen Frauentag – immer am 8. März. Ein Tag, an dem Frauen für mehr Gleichberechtigung kämpfen. Brauchen wir so etwas noch in Deutschland?

„In der Schule müssen Jungs und Mädchen die gleichen Leistungen erbringen. Fächer wie Hauswirtschaft und Technik müssen alle machen“, weiß Merina (15) aus Herscheid.

Selbstbewusste
und mutige Jugend

Wozu also noch ein internationaler Frauentag? – Von dem viele übrigens das erste Mal hören. „Klar, war das mal anders. Meine Oma war schwanger und musste meinen Opa heiraten. Das war damals so. Aber heute hat sich doch viel verändert“, erzählt Katja (16) aus Altena. Jemanden heiraten, nur weil sie ein Kind von ihm bekommt? Katja denkt gar nicht dran. Selbstbewusst und mutig steht die heutige Jugend da.

Um Mädchen selbstbewusst und mutig zu machen, wurden in Jugendzentren und anderen Einrichtungen oftmals spezielle Angebote für Mädchen geschaffen. Beim Girls Day schnuppern Mädchen in für sie untypische Berufe. Jungs wurden lange Zeit vernachlässigt; für sie gab es kein extra Angebot. Aber auch das hat sich mittlerweile verändert. Mit „Neue Wege für Jungs“ können auch sie einen Tag ganz nach ihren Ansprüchen erleben.

Der Märkische Kreis hat für dieses Jahr Jungenarbeit als Jahresmotto der Jugendzentren gestellt. Auch im Jugendzentrum Neuenrade gibt es sowohl spezielle Angebote für Mädchen, als auch für Jungs. Oft erlebt Leiterin Gabi Bildstein-Ulianowsky aber das Gegenteil: „Die Jugendlichen wollen gemischte Gruppen.“ Allerdings weiß sie, dass es immer Dinge gibt, über die Mädchen lieber unter sich sprechen wollen. Aber sie ist sich sicher: „Wir brauchen keinen bestimmten Tag für etwas.“ Denn Mädchen sind jeden Tag gleichberechtigt und werden es durch solch einen Tag nicht mehr.