Kamen. .

Dass sie keine jungen Mütter unter 14 Jahren zu betreuen hatten, bewerten die Berater der Diakonie in Kamen schon als Erfolg. Viel zu tun bei Schwangeschaftskonfliktberatung und weiteren Serviceleistungen gab es im abgelaufenen Jahr trotzdem.

„Viele der Frauen, die wir beraten haben, waren durch die geplanten Änderungen beim Elterngeld und anderen Sozialleistungen (ALG II) verunsichert und haben uns deshalb aufgesucht“, fassen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung der Diakonie-Ruhr-Hellweg in Kamen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit des vergangenen Jahres zusammen.

606 Beratungen und
158 Info-Gespräche

Im Rahmen der Beratungstätigkeit wurde deutlich: Nur wenige der Familien, die an der Kampstraße 22 Hilfe suchten, konnten ihren Lebensunterhalt ausschließlich aus nicht selbstständiger Arbeit bestreiten. Da ihr Familieneinkommen sehr gering war, mussten sie ergänzend ALGII beantragen.

„Häufig wurden noch andere Probleme deutlich, die wir durch intensive Beratung sowie finanzielle Unterstützung aus der Bundesstiftung ‚Mutter und Kind’ – Schutz des ungeborenen Lebens – abfedern konnten.

So haben im vergangenen Jahr 166 Frauen einen Antrag auf Stiftungsmittel bei uns gestellt und wir konnten insgesamt 99.350 € an die Frauen oder Familien auszahlen“, benennt Beraterin Ilona Liebner eine vielsagende Statistik.

Der Jahresbericht zeigt außerdem, dass die drei Beraterinnen der Schwangerenberatung der Diakonie Ruhr-Hellweg auch bei anderen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt viel gefragt waren.

Insgesamt wurden 411 Frauen oder Paare beraten, wobei 106 von ihnen einen Migrationshintergrund besaßen. Da die Probleme häufig so komplex waren, dass sie in einem Termin nicht ausreichend geklärt werden konnten, wurden 606 Beratungen und zusätzlich 158 Informationsgespräche mit den Betroffenen durchgeführt.

Die häufigsten Themen waren familiäre oder partnerschaftliche Probleme gefolgt von wirtschaftlichen Sorgen, mit denen vor allem junge Familien zu kämpfen haben, Aber auch bei Schwierigkeiten als Alleinerziehende wurden die Frauen beraten und zum Teil zu Ämtern begleitet, um ihre berechtigten Ansprüche dort geltend machen zu können.

In einigen Fällen standen die Beraterinnen auch Paaren bei dem schwierigen Prozess zu Seite, eine Fehl- oder Totgeburt zu bewältigen.