Schwerte. .

Fast ein Viertel der Schwerter Bevölkerung stammt entweder aus dem Ausland oder hat einen Migrationshintergrund. Die Stadt hatte jetzt imap (Institut für interkulturelle Management- und Politikerberatung) aus Düsseldorf ins Boot geholt, um gemeinsam mit Schwerter Vereinen, Schulen und weiteren Einrichtungen ein Integrationskonzept zu entwickeln. „Es besteht eine Vielzahl an Angeboten für Migranten und es gibt auch zahlreiche Veranstaltungen um sich gegenseitig kennenzulernen“, sagte Aynur Akdeniz, Vorsitzende des Integrationsrates, als imap-Projektmanagerin Ilke Kiral jetzt das 33-seitige Papier vorstellte. Doch das Konzept zeige ganz deutlich auf, dass „alle Akteure viel zu wenig voneinander wissen“. Jeder „wurschtele“ vor sich hin, während es deutliche Vorteile hätte, sich zu vernetzen. Ein stärkeres Miteinander aller Akteure, von der Moscheegemeinde am Beckenkamp über Elternverein bis hin zu Sportvereinen, soll das Ziel sein, ohne dass man sich „gegenseitig in die Quere kommt“-

Doch nicht nur den mangelnden Informationsfluss habe das Konzept, das nach zahlreichen Gesprächsrunden mit Schwerter Gruppen entstanden ist, aufgedeckt, sonden auch eine Reihe weiterer Problemfelder aufgezeigt, erklärte Akdeniz. Der Integrationsrat habe sich deshalb entschieden, folgende Schwerpunkte zu setzen:

Die Hausaufgabenbetreuung soll ausgebaut werden.

Die Zusammenarbeit von Schulen und Betrieben möchte das Gremium deutlich verstärken.

Die Menschen dieser Stadt sollen mehr Chancen bekommen, sich über die unterschiedlichen Kulturkreise informieren zu können.

Ein besonderes Augenmerk soll auf die Jugendlichen mit Migrationshintergrund und deren schulische Qualifizierung gelegt werden.

Gisela Mendel von der VHS gab zu bedenken, dass es in der Diskussion über unterschiedliche Nationalitäten nicht nur um Defizite gehen dürfe, sondern vielmehr um ein offenes Miteinander. Wolfgang Brust von der Gesamtschule schlug vor, dass nicht nur Schulen, sondern die gesamte Stadt den Titel „ohne Rassismus“ führen sollte(n), um klare Signale zu senden. Der Unternehmer Faruk Serhan stellte heraus, dass ein Integrationskonzept nur dann gelinge, wenn es von möglichst vielen Schultern getragen werde.

Wie Aynur Akdeniz ausführte sind zwei weitere Treffen schon fest terminiert, bei denen die Frage im Mittelpunkt stehen wird, welche Fördermittel abgerufen werden können, da die Stadt selbst kein Geld habe. Am 3. März um 17 Uhr und am 19. März um 10 Uhr sind dazu Veranstaltungen im Bürgersaal eingeplant.