Schalksmühle. .

Am Ende gewinnt immer der Automat – Schalksmühler Glücksspieler haben im vergangenen Jahr 332 696 Euro an Geldspielautomaten verloren. Das ist spürbar weniger als im Jahr 2008.

Damals summierte sich das Klimpergeld, das Spieler in Geräte wie Colossos, Booster oder Cosmo einwarfen, immerhin auf 410 946 Euro. Das geht aus Unterlagen der Landesfachstelle Glücksspielsucht hervor, die alle zwei Jahre Erhebungen in Nordrhein-Westfalen durchführt. Danach war 2008 das Top-Jahr für die Automatenbranche. In den Jahren zuvor hatten die Spielerverluste jeweils und die 233 000 Euro betragen.

Nach den Erhebungen der Landesfachstelle verfügt Schalksmühle zurzeit über eine Spielhalle mit zwölf Geräten. In den Gaststätten der Gemeinde werden insgesamt zehn Geräte betrieben. Zum Vergleich: In Halver gibt es zwei Spielhallen mit 24 Geldspielgeräten. In den Gaststätten der Nachbargemeinde locken unter dem Strich 22 Geräte zum Glücksspiel.

Kaufkraftentzug

Die Spielerverluste und damit auch Kaufkraft, die der Gemeinde durch Geldspielautomaten entzogen wird, stehen in einem schlechten Verhältnis zu den Einnahmen, die die Gemeinde durch die Besteuerung der Geräte erzielt. Sie beliefen sich in den vergangenen Jahren auf rund 24 000 Euro.

Wie die Landesfachstelle Glücksspielsucht mitteilt, hat sich die Glücksspielsucht zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Sie wurde als eigenständiges Krankheitsbild innerhalb der psychischen Störungen anerkannt. Schätzungen zufolge sind in NRW rund 30 000 Menschen von dieser Sucht betroffen. Hinzu kommen Personen aus dem familiären bzw. sozialen Umfeld, die mitbetroffen sind und nicht selten schwerwiegende eigene psychische Störungen entwickeln, die einer Behandlung bedürfen.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, meint, dass das höchste Suchtpotenzial beim Glücksspiel bei Spielautomaten zu finden sei. Deshalb will sie solche Automaten in Gaststätten, Tankstellen und Flughäfen verbieten.