Lünen. .

Am Lüner Hauptbahnhof ging der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fast spurlos vorüber.

Nur wer zwischen 7.15 und 8 Uhr auf die Prignitzer Eisenbahn gesetzt hatte, musste umplanen. In dieser Zeit standen die Züge auf der 105 Kilometer langen Strecke zwischen Enschede und Dortmund still.

Die Prignitzer versuchten den Schaden für ihre Kunden in Grenzen zu halten, setzten zusätzliche Mitarbeiter auf der Strecke ein. Die versorgten die Zuggäste zum einen mit Informationen und standen zum anderen als Ersatzleute für streikende Kollegen parat. Ab 7.15 Uhr ging trotz der Vorsorgemaßnahmen auch bei der Prignitzer vorläufig nichts mehr. So beendete ein Zugführer in Dortmund-Derne seine Fahrt, konnte aber überzeugt werden, bis zum Dortmunder Hauptbahnhof weiterzufahren. Bereits gegen 11 Uhr fuhren die Züge der Prignitzer Eisenbahn wieder planmäßig.

„Von den insgesamt 80 Lokführern der Eurobahn haben zwei gestreikt“, berichtete Eurobahn-Mitarbeiterin Corinna Alder. Die Strecke Münster - Dortmund, auf der „Der Lüner“ verkehrt, war davon nicht betroffen. Es habe während des Warnstreiks zwar eine 15-minütige Verspätung gegeben. „Die war jedoch nicht streikbedingt, sondern betriebsbedingt“, sagt Alder.

Die GDL leitet nun die Urabstimmung ein. Diese geheime Briefwahl wird zwei Wochen dauern, so dass Anfang März die Auszählung erfolgen kann. Auch während dieser Zeit sei mit Warnstreiks zu rechnen, so die GDL. Die GDL fordert einen Flächentarifvertrag für die Lokführer in Deutschland. Damit soll ein einheitliches Mindesteinkommen auf dem Niveau der Deutschen Bahn erreicht werden. Zu den Kernforderungen gehört auch eine Absicherung bei unverschuldetem Verlust der Fahrdiensttauglichkeit, beispielsweise nach Suiziden.