Lünen. .
Wer kennt nicht Internetseiten wie SchülerVZ, Facebook, MySpace oder Chatprogramme wie ICQ? Das Internet ist überall und besonders häufig in Kinderzimmern anzutreffen.
Die Bitkom-Studie „Jugend 2.0“ hat ergeben, dass die bunte Online-Welt sich bei fast allen Kindern ab zehn Jahren größter Beliebtheit erfreut. Daher sollten Kinder schon früh über die Schattenseiten des Netzes aufgeklärt werden. Aus diesem Grund fanden an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule jetzt erstmals Workshops für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse zum Thema „Richtiges Verhalten im Internet“ statt.
Der „Safer Internet Day“, wie der von der Europäischen Union eingerichtete Aktionstag heißt, ruft alle Menschen zu verantwortungsvollem Umgang mit Infos im Netz auf.
So erfuhren die Schüler der siebten Klassen auch gleich, dass das Internet nichts vergisst und man auch längst gelöschte Informationen später noch wiederfinden kann. Es gibt Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, alles zu sammeln, was auf sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. hochgeladen wird.
Auch Hacker sind ein Problem: Eine Schülerin schilderte einen Fall, in dem ihr Onlineaccount gehackt und gelöscht worden war. Ein ärgerlicher, aber noch harmloser Vorfall, denn viel öfter werden Internetprofile für andere Zwecke verwendet. Etwa um unter falschem Namen mit den „Freunden“ des ursprünglichen Profilbesitzers zu chatten.
Auch Handys können sich zu Fallen entwickeln. Vor gefährlichen und überteuerten Klingelton-Abos wurde in den letzten Jahren schon oft gewarnt – aber offensichtlich noch nicht genug.
„Kinder sind da noch naiver“, glaubt Medienkoordinator Christian Gröne, der den Aktionstag an seiner Schule mitorganisiert hat. Und so gab es auch einige Informationen, die die Schüler sichtlich überraschten. Wie etwa die Tatsache, dass ins SchülerVZ eben nicht nur Schüler können.
Spiel wird Realität
Auch zukünftige Chefs nutzen das Netzwerk immer öfter, um sich ein Bild von den Jugendlichen zu machen, die sich für einen Job bewerben. Bei Schülern, die als Hobby „saufen und Party machen“ angeben oder Bikinifotos von sich ins Netz stellen, wird der Arbeitgeber es sich zweimal überlegen, ob so jemand für seinen Betrieb geeignet ist. Doch auch Themen wie Online-Spielsucht wurden ausführlich behandelt. In einem Video stellte sich ein leidenschaftlicher Spieler des Rollenspiels „World of Warcraft“ vor. Für ihn, so heißt es in dem kurzen Film, sei das Spiel zur Realität geworden. Einer Realität, die bunt und abenteuerlich erscheint, jedoch hohe Risiken birgt.
So kann exzessives Computerspielen dazu führen, dass man alles andere vernachlässigt, sogar krank wird. Gewaltsituationen, die in einigen Spielen sehr realistisch dargestellt werden, erzeugen eine ähnliche Stresssituation wie Extremsportarten, etwa Bungee-Jumping. Unter Umständen wird so durch dauerhaftes Computerspielen sogar das Herzinfarktrisiko gesteigert.