Lüdenscheid. .
Zum 30. April nächsten Jahres wird es abgeschaltet, das sogenannte analoge Fernsehen über Satellit. Wer in der Bergstadt eine Sat-Schüssel auf dem Dach hat, muss seine Empfangsanlage bis dahin „auf digital“ umgestellt haben. Und was ist mit meinem Kabelfernsehen? Laut Kabelnetz-Betreiber Unitymedia ändert sich für analoge Kunden nichts. Eine WR-Umfrage zeigt jedoch: Wohnungsgesellschaften in der Bergstadt sind besorgt, ob es nach der Abschaltung tatsächlich problemlos weitergeht.
Wilfried Starosta als Geschäftsführer der Mark Wohnungsgesellschaft kann sich rechliche Schritte gegen den Betreiber durchaus vorstellen, sollten Anfang Mai die Bildschirme bei den „analogen“ Mietern schwarz bleiben. Von den rund 1200 Mark-Wohnungen sind die meisten verkabelt.
Unitymedia: „Analoges Kabel noch jahrelang“
11,50 Euro monatlich bezahlen die Mieter derzeit über ihre Betriebskosten-Abrechnung für die analogen TV-Bilder. Einige von ihnen holen sich laut Starosta aber auch schon Digital-TV, Internet und Telefon aus dem Kabel. Das geht auch, ist allerdings deutlich teurer.
Christoph Loos von der Lüdenscheider Wohnstätten AG verweist die Kabel-Kunden unter den Mietern in rund 2300 Wohnungen direkt an Unitymedia. Grundsätzlich könne jeder Mieter weiter Fernsehen schauen, sagt er – egal, ob analog oder digital. Zusatzpakete seien beim Kabelnetzbetreiber direkt und jederzeit zubuchbar.
WDR-Lokalzeit nicht im Kabel
In den rund 900 Wohneinheiten der der Wohnungsgenossenschaft Lüdenscheid stehen bereits seit Oktober 2009 Unitymedia-Decoder zum Digital-Empfang, berichtet Geschäftsführer Bernd-Jürgen Kaiser. Wenn gerade ältere Mieter mit dem Anschluss nicht klarkämen, biete man auch gerne Hilfe an. Mit 15 Euro liegen die Digital-Gebühren bei der Genossenschaft kaum höher als für das Analog-TV aus dem Kabel. Kaiser: „Das haben wir mit Unitymedia so ausgehandelt.“ Analog-Empfang bleibe aber weiterhin möglich – und auch wichtig. Denn, so Kaiser: „Die WDR-Lokalzeit Südwestfalen gibt’s leider nicht im Digital-Kabel.“
Unitymedia-Sprecher Johannes Fuxjäger betonte gestern im WR-Gespräch, dass der analoge Empfang von TV-Programmen per Kabel und eben ohne Zusatzgerät aller Voraussicht nach noch wesentlich länger möglich sein werde als der von analogen Programmen per Satellit. Denn schließlich dächten bundesweit immerhin rund 70 Prozent der Kabel-Kunden derzeit nicht daran, auf Digital-Empfang umzustellen. Analog-Kabel werde es „noch Jahre“ geben, so Fuxjäger.