Unna. .

Das Jugendcafé in der Lindenbrauerei kommt bei den Jugendlichen nicht an. Das Konzept trifft nicht den Nerv der Zielgruppe. Zu diesem Ergebnis kommt ein externer Gutachter, der im Auftrag der Verwaltung den Jugendtreffpunkt untersucht hat.

Das Fazit des Gutachters fällt ernüchternd aus: „Es braucht einen Neustart“, heißt es knapp. Kosmetische Kleinigkeiten hätten keine Aussicht auf Erfolg mehr.

Jugendhilfeausschuss
tagt am 28. Februar

Der für das Jugendcafé zuständige Beigeordnete Uwe Kutter will sich zu der Expertise noch nicht offiziell äußern. Nur so viel: „Uns sind die Probleme bekannt, wir werden Ende Februar im Jugendhilfeausschuss die Politik unterrichten.“

So lobenswert die Einrichtung eines Treffpunktes nur für Jugendliche auch ist, seit Monaten krankt das Jugendcafé an geringer Resonanz. Die Einrichtung unter Trägerschaft des Falken Bildung- und Freizeitwerkes hat nach eigenen Angaben täglich zwischen 15 und 35 Besucher. Kritiker sagen, im Schnitt treffen sich gerade einmal eine Hand voll Jugendliche im ehemaligen Gesundheitshaus an der Massener Straße.

Mehr als 70 000 Euro kostet das Jugendcafé jährlich die Stadt. Eine Sozialarbeiterin, zwei Aushilfen mit je 12,5 Wochenstunden, ein Jahrespraktikant, eine Praktikantin als halbe Stelle und vier Springer halten den Betrieb aufrecht. Der angebotene Mix aus Billard, Kicker, Playstation, Brettspielen, Musik hören und Fernseh gucken interessiere die Zielgruppe aber nur „bedingt“, heißt es in der Stellungnahme. Alles nette Angebote, die aber nicht den Nerv der Jugend treffen.

Jugendamt und Falken haben Gesprächsbedarf

Was bei den Jugendlichen zudem überhaupt nicht ankommt ist der Name des Treffpunktes „Jugendcafé Klaus Zahlten – on stage“. In der Stellungnahme heißt es knapp, dass der Name für Verwirrung sorge. Kaum ein Jugendlicher weiß, dass Klaus Zahlten ein engagierter Politiker war, der sich für die Jugend in Unna eingesetzt hat.

Jetzt werden sich „Die Falken“ noch einmal mit der Stadt, vor allem mit den Vertretern des Jugendamtes, zusammensetzen, um über ein grundlegend neues Konzept zu diskutieren. „Wir sind in einem Prozess und wir haben die Probleme auf dem Radarschirm“, sagt Jugendamtsleiter Heinz-Dieter Edelkötter.