Rünthe. .
Eigentlich hat er es nur für sich geschrieben. Monatelang, nachmittags, abends, am Wochenende und in den Ferien. Egal. Sebastian Steube hat jede freie Minute damit verbracht, Noten aufzuschreiben, zu spielen, zu hören, wieder zu verändern, solange, bis daraus eine ganze Partitur entstanden ist. „Impressionen“ hat er seine erste Komposition genannt. Und jetzt ist der 15-Jährige schon ganz kribbelig, wenn er an den 26. Februar denkt. Denn dann wird der Bachkreis sein Werk uraufführen. Zum Fest des Fördervereins.
So können die, die noch nicht wissen, ob sie tatsächlich ein Instrument lernen wollen, sehen, was daraus wird, wenn die Musik so fasziniert, dass neben ihr kaum noch andere Dinge Platz haben. Sebastian, der Komponist, der Musiker. Musik bestimmt einen großen Teils eines Lebens – weil er es so will. Noch vor der Grundschulzeit besuchte er die Musikschule, dort spielte er Keyboard, mit zehn Jahren Horn, seit drei Jahren sitzt er außerdem noch regelmäßig am Klavier. Er gehört zur Förderklasse der Musikschule, ist Mitglied im Bachkreis, Kinderorchester Ruhr und Märkischen Jugendsinfonieorchester. Andere Hobbies? „Eigentlich habe ich dafür nicht mehr viel Zeit übrig“, lacht Sebastian. Schließlich geht er noch zur Schule, und als Neuntklässler am Gymnasium ist zweimal in der Woche auch nachmittags Schule.
Die Sache mit dem Komponieren, das kam wie von selbst. „!ch wollte es einfach mal ausprobieren, “ sagt er achselzuckend.
Und wer weiß, wäre da nicht Orchesterleiterin Bettina Jacka gewesen, vielleicht wären dann die „Impressionen“ des 15-jährigen Sebastian Steube niemals zur Uraufführung gekommen. Sie hat den Schüler mit dem Faible fürs Klassische ermuntert, die „Impressionen“ allen zugänglich zu machen.
Irgendwann, während der Sommerferien im vergangenen Jahr, hat er angefangen. Die wesentlichen Sachen sind ihm in der Kirche beim Orgelspielen eingefallen und die letzten Änderungen hat er gestern angebracht.
„Ich will nicht sagen, das Komponieren ist mein Sport, aber nach der Schule dient es der Entspannung“, erklärt Sebastian. Eigentlich wollte er das alles noch erweitern, bis zur Sinfonie, aber das war ihm dann doch zu lang. Jetzt noch.
Wer weiß, Musik will er studieren, natürlich, wahrscheinlich Orchestermusiker werden und weiter komponieren. Wie sein Vorbild. Der Komponist Anton Bruckner. Dessen Musik findet er einfach „laut und toll“. Ansonsten steht der Jugendliche auf Alternativ-Rock. Auch dann darf es gerne ein bisschen lauter sein, wenn er zuhört. Computerspiele, Chatten, wie seine Altersgenossen ist der 15-jährige auch gerne im Internet unterwegs. Am liebsten mit seinen Musikerkollegen aus den Orchestern. Wenn seine Zeit es zulässt.
Jetzt fiebert er erst einmal der Uraufführung seiner „Impressionen“ entgegen: Sebastian Steube ist – wen wundert´s – gespannt, wie es ankommt.