Werdohl. .

Von einem „historischen Tiefststand“ bei der Zahl der Verletzten sprach am Montag die Polizei: Die Werdohler Straßen sind 2010 noch einmal sicherer geworden – das war die Kernbotschaft bei der Bekanntgabe der Unfallstatistik.

54 Verletzte, davon elf schwer, bei 48 Unfällen – der Rückgang ist enorm. Waren doch allein 2009 noch 21 schwer und 66 leicht Verletzte zu verzeichnen, Personen, die also stationär behandelt werden mussten. Noch weitaus positiver: Tote gab es auf den Werdohler Straßen 2010 nicht zu beklagen. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ging von 617 auf 608 leicht zurück.

Kinder und Senioren verunglücken seltener

Nach 98 Verletzten und einem Todesopfer (in Neuenrade) gilt für den Bereich der Polizeiwache Werdohl: „Die Zahl der Getöteten und Verletzten ist erstmals unter die magische Zahl von 100 gesunken“, so die Aussage in einer Pressemitteilung.

Kinder, Jugendliche, Senioren: Besonders erfreulich war für das Team um den Werdohler Wachenleiter Wolfgang Sudhaus, dass die Zahl der verletzten Kinder von 21 auf zehn sank. Im Jahr 2000 waren noch 30 Kinder im Straßenverkehr verunglückt. Gerade noch zwei Jugendliche wurden in Werdohl verletzt: „Dies ist die geringste Zahl seit Jahrzehnten“, kommentierte die Polizei. Auch die Zahl der verletzten jungen Erwachsenen ging auf zwölf zurück.

Gestiegen von null auf drei ist die Zahl der Schulwegunfälle. Besonders auffällig ist auch der starke Rückgang der verletzten Senioren. Nach 13 in 2009 waren es nur noch drei im vergangenen Jahr.

Verkehrsunfallfluchten: 140 (minus drei) Verkehrsunfallfluchten nahmen die Beamten 2010 in Werdohl auf. Ins Auge fällt dabei die Aufklärungsquote im Bereich der Werdohler Polizeiwache: Mit 54,4 Prozent liegt sie insgesamt um acht Prozentpunkte höher als im Landesdurchschnitt; bei Unfallfluchten mit Personenschäden liegt sie gar bei 89 Prozent (Land: 68,4 %).

Unfallschwerpunkte: „Die Entschärfung der Unfallstellen hat dazu beigetragen, dass die Zahl der Unfälle an beiden Unfallhäufungsstellen reduziert werden konnte“, so Polizeihauptkommissar Sudhaus. So lag an der Einmündung Neuenrader/Plettenberger Straße (B236/229) die Zahl der Unfälle bei zehn. 2002 waren es 18 Unfälle. Zurückzuführen sei die Abnahme auf verbesserte Ampelschaltung, Streckenführung und Sichtverhältnisse sowie teils erneuerten Fahrbahnbelag, „auch wenn der endgültige Ausbau noch nicht vorgenommen werden konnte“.

Nur noch drei Unfälle (Vorjahr: zehn) registrierte die Polizei auf der Hauptstraße (kurz vor Brückenstraße in Fahrtrichtung Lüdenscheid). „Die Unfälle werden fast alle durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht“, klagt die Polizei. Eine Ende 2009 geänderte Beschilderung (u.a. auf 40 km/h) habe sich offensichtlich positiv ausgewirkt.

Als Unfallschwerpunkt hinzugekommen sei die Verse­straße in Höhe Eickelsborn mit 2010 vier Unfälle. „An der Entschärfung der Unfallstellen wird von allen beteiligten Stellen gearbeitet“, versicherte Wolfgang Sudhaus.