Lüdenscheid. .
Es war ein heikler Moment in der 86. Minute am Honsel. Beleidigungen zwischen Spielern und Zuschauern sowie den Anhängern beider Lager untereinander hatten sich im Laufe der zweiten Halbzeit immer mehr hochgeschaukelt.
Nach den drei Platzverweisen folgte die Eskalation auf Höhe der LTV-Verkaufsbude: Ein Iserlohner Akteur diskutierte lautstark mit den Zuschauern. Plötzlich bildete sich eine große Menschentraube. Spieler beider Teams liefen vom Feld auf die Gruppe zu und mischten ordentlich mit. Auch der kurz zuvor vom Platz geflogene Cüneyt Senel sprintete zum Ort des Geschehens. Santiliano Braja, der bis dahin auf dem Feld eher als fairer Sportsmann aufgefallen war und zahlreiche Situationen geschlichtet hatte, lief in die Kabine und rief: „Ich habe einen Schlagring.“
Als er wieder heraus kam, blitzte an seiner rechten Faust die goldene Waffe. Zum Glück beruhigten sich die Gemüter schnell wieder – auch durch das diplomatische Geschick von Hellas-Präsident Filippos Parlakoglu. Er redete nicht nur beruhigend auf alle ein, sondern traf die absolut richtige Entscheidung und rief die Polizei. Die Ordnungshüter trafen schnell mit sechs Kräften am Honsel ein und sorgten endgültig für Ruhe unter allen Beteiligten.
Schlechte Verlierer
Auslöser waren für Parlakoglu die Reaktionen der Gäste-Fans nach dem 2:0 durch Savas Moumin (49.): „Deren Torhüter provozierte unsere Zuschauer. Kurz darauf fing es wie ein Lauffeuer rund um den Platz an. Die Iserlohner haben sich als schlechte Verlierer präsentiert.“
Ein großes Lob zollte der Grieche Schiedsrichter Dominic Tillmann (Breckerfeld): „Er hat eine fantastische Leistung gezeigt. Ohne ihn wäre alles wahrscheinlich noch viel mehr eskaliert.“