Dorsten. .
Beim Neujahrsempfang der CDU in der neuen Feuerwache gestand Bürgermeister Lambert Lütkenhorst am Sonntag vor 350 Gästen, dass er im November ernsthaft darüber nachgedacht habe, sein Amt aufzugeben.
Als im November und Dezember über die rechtswidrige Abschiebung einer Asylbewerberin nach Angola diskutiert wurde, seien „Grenzen überschritten worden. Als man der Verwaltung und mir Vorsatz unterstellte, habe ich zum ersten Mal ernsthaft in Erwägung gezogen, mein Amt niederzulegen“, sagte Lütkenhorst sichtlich bewegt.
Für die Zukunft der Gemeinden forderte Lütkenhorst verlässliche Grundlagen. „Bis 2015 werden rund 2,5 Milliarden Euro Demografiegewinne erwartet, Geld, das durch die Veränderung der Bevölkerungssituation eingespart wird. Das muss in die Gemeinden fließen. Wir müssen gestalten können“, forderte der Bürgermeister.
Angesichts der dramatischen Finanzlage rügte Lütkenhorst die Politik: „Auch oder gerade weil die Mittel knapp sind, muss die Politik handeln und darf sich nicht hinter Urteilen von Verwaltungsgerichten verstecken.“
Kritikern der Entwicklungen auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold entgegnete Lütkenhorst, man solle in Dorsten froh sein, dass ein Investor wie Jürgen Tempelmann sich auf ein solches Abenteuer einlasse.