Die Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH ist sich sicher, alle Bedenken von Bürgerinnen und Bürgern und des BUND beim Erörterungstermin schlüssig entkräften zu können. Die Untersuchungen von Gebieten in den Lippeauen und im Cappenberger Wald habe ergeben, dass weder Tiere noch Pflanzen durch die Emissionen des Kraftwerkes gefährdet würden.

Das erklärte Geschäftsführer Manfred Ungethüm in einem Gespräch am Freitag. Im Mittelpunkt habe die Frage gestanden, wie stark die Lippeauen durch Emissionen durch Stickstoff gedüngt würden und so den auf mageren Böden gedeihenden Glatthafer verdrängen könnten.

Nach Berechnungen der Wissenschaftler werde das Kraftwerk im nur theoretischen Rund-um-die-Uhr-Betrieb die Lippeauen mit 20 bis maximal 270 Gramm Stickstoff pro Hektar und Jahr düngen.

Angesichts der vorhandenen Hintergrundsbelastung von 35 Kilogramm pro Hektar und Jahr, entspreche die Emission aus dem Kraftwerk einer Zusatzbelastung von weit unter einem Prozent. Das sei nach allen gesetzlichen Vorschriften zulässig, betont Ungethüm.

Eine so umfangreiche Verträglichkeitsstudie über die Lebensräume habe es bisher noch bei keinem einzigen deutschen Kraftwerksprojekt gegeben. Vor diesem Hintergrund sei es verständlich, dass der BUND und einzelne Bürger, darunter Ratsmitglieder der Grünen, kritische Fragen formuliert hätten. „Grundsätzliche Kraftwerksgegner werden wir voraussichtlich auch mit den besten Argumenten nicht überzeugen“, glaubt der Trianel-Manager. „Von der gerade gelaufenen Erörterung in Krefeld kennen wir schon alle Argumente.“

Trianel habe sich im Antrag zur 6. Teilgenehmigung verpflichtet, über die bisherigen Planungen hinaus noch niedrigere Grenzwerte bei Schwefeldioxid, bei den Stickoxiden und beim Staub einzuhalten. Staub werde zum Beispiel von 20 auf 15 Milligramm pro Kubikmeter im Volumenstrom reduziert.

Bei den zu erwartenden Emissionen muss im Übrigen eine Fläche untersucht werden die dem 50fachen der Höhe des Kühlturms entspricht. Das ergibt bei 160 Meter Höhe 8000 Meter, also eine Fläche, die 8 x 8 Kilometer groß ist.