Lünen. .
Der Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung plant, Hauseigentümer bei der Planung und Durchführung der vorgeschriebenen Dichtheitsprüfung von Kanalanschlüssen als Dienstleister zu unterstützen.
Zusätzlich zu den Beratungen im Vorfeld der Prüfung soll es auch Hilfe während des Sanierungsverlaufes geben. Lediglich die Ingenieurleistungen werden von SAL nicht übernommen. SAL-Chef Claus Externbrink will so mehr Bürgernähe erreichen und Synergieeffekte nutzen. Der Hausbesitzer spare dadurch Geld und Nerven.
Das Datum 31. Dezember 2015 rückt immer näher. Bis dahin müssen alle Lüner per Gesetz ihre 18 000 Grundstücke auf ihre Dichtigkeit hin überprüft haben.
Aufträge bündeln
Rund 2200 sind schon fertig, und davon sind 58 Prozent schadhaft und sanierungsbedürftig. Eine SAL-Beratung vor der Durchführung der optischen Kanaldurchfahrung ist bisher kostenlos. Nun will SAL auch eine kostenlose Beratung nach der Prüfung anbieten, in der die Ergebnisse besprochen werden können. Unentgeltlich sollen auch Beratungstermine für Gruppen sein. Zum Beispiel für Nachbarn oder Vereine. Beide Dienstleistungen werden über die Gebührenkalkulation abgerechnet werden.
Wer will, kann auch von SAL einen kompletten Sanierungsleitfaden erstellen lassen. Also eine Grundlage, auf der das Projekt „Dichtheitsprüfung“ vom Hausbesitzer selbstständig organisiert werden kann. Möglich ist künftig auch, den Sanierungsplan bis Baubeginn, inklusive der Kontaktaufnahme zum ausführenden Unternehmen, von SAL vorbereiten zu lassen. Bei Bedarf bleibt SAL sogar bis zur Abrechnung dabei. Gezahlt werden muss vom Hausbesitzer lediglich der Arbeitslohn in Stunden. Externbrink: „SAL arbeitet kostendeckend und ohne Gewinn dabei zu erwirtschaften.“ Die Eigentümer seien schon genug gebeutelt mit der vorgeschriebenen Dichtheitsprüfung, betont der SAL-Chef. Durch den Einsatz des Stadtbetriebs könnten Aufträge gebündelt und die Kosten gesenkt werden.
Hans-Peter Bludau vom Verband Wohneigentum warnte Lüner davor, die Versicherungspolicen zu ändern. Bei älteren Verträgen seien oftmals Kanalschäden mitversichert, bei Anpassungen würde dieser Versicherungsschutz häufig verloren gehen.
Claus Externbrink schätzt nach derzeitigem Stand, dass bis zum Stichtag in 2015 rund 60 bis 70 Prozent aller Lüner Anschlüsse überprüft sind. Wer sich auch im Anschluss noch weigert, die Grundstücksentwässerung zu überprüfen, muss mit einer Ordnungsverfügung rechnen. Nicht nur das wird teuer. „Je länger mit der Prüfung gewartet wird, desto teurer werden die Preise der Anbieter“, erklärt Claus Externbrink.