Neuenrade. .

Das Geständnis des zweifachen Mörders Michael P. aus Neuenrade zieht weitere Kreise: Nach der Festnahme eines 47-jährigen Gevelsbergers erfolgte am Mittwoch ein Zugriff in Köln.

Ein Spezialeinsatzkommando nahm einen 44-Jährigen fest. Er wird verdächtigt, den Mord an dem Kölner Pizzeriainhaber Umberto S. in Auftrag gegeben zu haben. Diesen Mordauftrag soll der Gevelsberger Gastwirt an den bereits verurteilten Täter Michael P. weitergeleitet haben. P. war am 6. Oktober 2010 in der Pizzeria Bella Vista in Köln Deutz aufgetaucht und hatte dort Wirt Umberto S. (55) mit mehreren Schüssen getötet.

Im Dezember verurteilte das Hagener Schwurgericht den 48-jährigen Neuenrader wegen dieser Tat und wegen eines weiteren Mordes in Altena zu zwei lebenslangen Freiheitsstrafen und ordnete die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung an.

Zuvor legte Michael P. ein umfassendes Geständnis ab, nannte dabei Ross und Reiter. Den Mord an Umberto S. deklarierte er als Auftragstat. Dabei brachte er die „mafiöse Familie“ aus Gevelsberg ins Spiel und erläuterte, wie der Auftrag an ihn herangetragen worden war.

Angehörige des
Toten entsetzt

Im Laufe des Verfahrens hatte das Schwurgericht auch einen Gastwirt aus Köln vernommen – ein Bekannter des Ermordeten und dessen Familie, mit dem es offensichtlich zum Zerwürfnis gekommen war. Nach dem Geständnis hakte der Vorsitzende Richter Dr. Frank Schreiber beim Angeklagten nach. Er hätte den Eindruck gehabt, dass sich die beiden Männer gekannt hätten. Das bestätigte Michael P. Er habe den Zeugen mehrfach bei besagter Familie in Gevelsberg gesehen. Die Angehörigen des Toten reagierten entsetzt.

Es ist nun davon auszugehen, dass es sich bei dem in Köln Festgenommenen um diesen Zeugen handelt.