Bönen. .

Denise Kliem ist skeptisch. Die Untersuchung durch die Ärztin war harmlos. Die 18-Jährige musste nur ein paar Fragen beantworten. Der kleine Pieks ins Ohrläppchen, damit anhand eines Bluttropfens der Hämoglobinwert bestimmt werden kann – auch kein Problem. Aber jetzt wird’s ernst.

Denise liegt auf der Liege und erhält einige Verhaltenstipps für den Rest des Tages. Sie solle keinen Sport machen, nicht in die Sauna gehen, es ruhig angehen, erklärt ihr eine ehrenamtliche Helferin des DRK. Und dann geht alles ganz schnell: ein Stich, die Nadel verschwindet in der Vene und schon läuft Denise’ Blut durch die Kanüle in einen Beutel. „Nicht hinschauen“, rät die DRK-Helferin. „Ich bin ganz schön aufgeregt“, sagt Denise. „Ich mach’ das zum ersten Mal.“

Denise ist Schülerin der 12. Klasse des Marie-Curie-Gymnasiums, wo am Montag Morgen zum zweiten Mal ein Blutspendetermin für Schülerinnen und Schüler angesetzt war. Im vergangenen Jahr hätten 31 junge Leute in der Aula der Schule Blut gespendet, sagt die DRK-Helferin. Diesmal seien 40 Blutspender angemeldet worden.

500 ml Blut werden Denise entnommen, das Ganze dauert fünf bis sieben Minuten. Nach einer kurzen Ruhepause kann sie einen kleinen Imbiss einnehmen.

„Ich mache das zusammen mit einer Freundin“, sagt Denise. Inzwischen ist die Schülerin entspannt. „Man hat das Gefühl, etwas Gutes zu tun.“

Die Anregung zur ersten Spendenaktion im Marie-Curie-Gymnasium kam übrigens im vergangenen Jahr von einer Schülerin. Sowohl die Schülervertretung als auch der stellvertretende Schulleiter Günther Ahlers waren damals angetan von der Idee.

Für den Blutspendendienst bedeutet die Aktion im Bönener Gymnasium vor allem Zukunftssicherung. Und daran ändern auch das Turboabitur und das damit verbundene junge Alter der künftigen Abiturienten nichts.

Dem DRK-Blutspendedienst bereitet das Abitur nach nur acht statt neun Jahren jedenfalls keine Sorgen. „Wir gehen mit unseren Aktionen auch an die Berufsschulen und Berufskollegs“, sagt eine DRK-Helferin.