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24 Norovirus-Verdachtsfälle gibt es im Hellmig-Krankenhaus. Vier seien bestätigt, teilte gestern auf Anfrage Constanze Rauert von der Kreispressestelle mit. Bei den Erkrankten handelt es sich vorwiegend um Patienten der Klinik. Betroffen von dem hoch infektiösen Virus seien junge wie alte Menschen.
„Wir haben eine ganze Reihe von Durchfallpatienten“, bestätigt der Ärztliche Direktor der Klinik und Chefarzt, Dr. Günter Hartleb. Auf drei Stationen lägen die Erkrankten, die isoliert von den übrigen Patienten untergebracht seien. Wie das Virus ins Krankenhaus gelangt ist, ist unklar. „Aber eigentlich geschieht das immer von außen“, sagt Dr. Hartleb. Ärzte seien noch nicht erkrankt, wohl aber litten zwei Pflegekräfte unter Durchfall.
„Bisher haben wir noch keine Station gesperrt“, erklärt der Chefarzt. Kämen aber noch weitere Fälle von Magen-Darm-Infekten dazu, müsse man möglicherweise Patienten verlegen.
Eine Maßnahme, die sich in den kommenden zwei bis drei Tagen abzeichnen werde. Das Problem nämlich ist: Noroviren sind hoch ansteckend, ausgesprochen langlebig und sie überleben auch auf Lebensmitteln und an Gegenständen. Überdies kann die Ausbruchszeit bei der Mensch zu Mensch-Übertragung bis zu zwei Tage dauern.
Um die Verbreitung des Virus zu verhindern, ist denn nun auch Hygiene das oberste Gebot in der Klinik. In Absprache mit einer Hygienefachschwester folgt das HellmigKrankenhaus bei Gefahr einer Ansteckung einem genauen Hygieneplan. Beispielsweise würden die Desinfektionsmittel auf die Viren umgestellt, erklärt Dr. Hartleb.
Nach Aussage des Kreises gibt es in der Hellmig-Klinik „wahrscheinlich auch einen Fall von Schweinegrippe“. Diesen konnte Chefarzt Dr. Hartleb nicht bestätigen. Nachdem die Viruserkrankung die Welt fast ein Jahr lang in Atem hielt, hat sie ihren Schrecken inzwischen offenbar verloren.
„Wir erleben gerade eine Grippe-Hochzeit“, sagt Kreissprecherin Rauert. Und Grippe sei Grippe. Die Schweinegrippe werde behandelt wie jede andere Grippe auch.
Überdies könne man sich auch immer noch impfen lassen gegen die Grippe. Für die Wintersaison 2010/2011 sei keine extra Impfung gegen Schweinegrippe nötig, da die normale Grippeschutzimpfung bereits Antikörper gegen das H1N1-Virus enthalte. Die Kreispressesprecherin: „Der Impfstoff verändert sich von Jahr zu Jahr. In den neuen Impfstoff ist immer die Realität der letzten Saison eingebaut.“