Plettenberg. .
„Ich wollt’, ich wär ein Huhn, ich hätt’ nicht viel zu tun, ich legte jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei“, heißt es in einem alten Schlager. Stephan Bergers Hühner tun noch weniger.
Sie legen etwa alle zwei Tage ein Ei – und das ist seit dem jüngsten Lebensmittelskandal heiß begehrt.
„Die Nachfrage ist größer geworden“, berichtet der Bio-Bauer, der sich ganz der ökologischen Landwirtschaft verschrieben hat. Im Gegensatz zu den regelrechten Eierfabriken kann und will er daher die Eierproduktion nicht hochfahren. Seine Legehennen, zwischen 70 und 90 Stück hält er auf seinem Hof in Holthausen, laufen frei und erhalten ausschließlich pflanzliches Futter. „Es gehören keine tierischen Bestandteile ins Futter für Vegetarier. Wir brauchen kein Industriefett im Futter und wir brauchen vor allem kein Dioxin in Lebensmitteln“, bezieht er deutlich Stellung.
Strenge und häufige
Kontrollen
Die jetzt mal wieder festgestellten Mängel kämen ausschließlich aus der industriellen Landwirtschaft, meint Berger. „Kleine Betriebe, wie wir sie hier in Plettenberg und im Sauerland haben, egal, ob konventionell oder ökologisch, arbeiten einwandfrei.“ Das liege zum einen daran, dass diese Landwirte ihre Produkte auch selbst verzehren, zum anderen an den strengen Kontrollen. „Allein im vergangenen Herbst ist mein Hof fünfmal kontrolliert worden“, erzählt er. Bei den Überprüfungen nach der EG-Öko-Verordnung (Bio-Gütesiegel) werde z. B. der Zukauf von Futtermitteln überprüft und mit der Zahl der vorhandenen Tiere verglichen. Der Landwirt ist dabei in der Verantwortung, zu schauen, ob der Lieferbetrieb z. B. für das Hühnerfutter zertifiziert ist. „Diese Kontrollen sind sinnvoll und wichtig. Sie müssten auch bei den Futterherstellern durchgeführt werden“, meint Berger. Transparenz müsse sein und schütze die Verbraucher.
Die greifen unter dem Eindruck der Dioxin-Schlagzeilen derzeit wieder vermehrt ins Öko-Regal. „Die Produkte der konventionellen Kollegen in der Region sind auf jeden Fall unbedenklich“, bricht Berger eine Lanze für die heimische Landwirtschaft. Schließlich ist die Eierproduktion auf seinem Hof begrenzt. Übrigens: Trotz starker Nachfrage hat er den Preis nicht erhöht.