Isselburg. .
Für Patienten im Einzugsbereich der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe hat sich seit dem 1. Februar der ärztliche Notdienst geändert. Er beginnt mit der einheitlichen Notdienstnummer0180 5044 100 (14 ct/Minute Festnetz, Mobilfunk max. 42 ct/Minute).
Unter dieser Nummer ist die Notrufzentrale in Duisburg zu erreichen, die den Krankheitsfall aufnimmt. Entweder verweist sie den Patienten in die Notarztpraxis, die im St. Agnes-Hospital in Bocholt angesiedelt ist oder leitet einen Hausbesuch ein. Im Krankenhaus hält zu den vorgegebenen Zeiten ein niedergelassener Arzt Sprechstunde ab. Die Praxis befindet sich im Hospital vor der Information auf der linken Seite, früher Empfangsbereich Kinderklinik.
Wer außerhalb der Sprechstundenzeiten des eigenen Arztes Hilfe benötigt, kann ohne Anmeldung bei der Notdienstzentrale ins Krankenhaus fahren. Und zwar zu folgenden Zeiten: montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 22 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 8 bis 22 Uhr. Nach 22 Uhr wird der Patient im Krankenhaus von einem Arzt der Inneren Medizin versorgt.
Patienten, die nicht das Haus verlassen können, werden von einem der drei niedergelassenen Ärzte, die Fahrbereitschaft haben, besucht. „Es ist aber so“, erklärt Dr. Richard Lueb, Allgemeinmediziner in Isselburg, „dass wir erst auf den Fahrdienst warten müssen, der aus Bocholt kommt und uns zum Patient chauffiert. Auch wenn dieser nur eine Straße weiter wohnt.“ Vergeblich hatten sich etliche Mediziner gegen dieses neue System ausgesprochen. Nicht nur, weil sie für die neuen Notdienst-Strukturen im Monat 110 Euro an die Kassenärztliche Vereinigung zahlen müssen. Da das Einzugsgebiet bis Borken reicht, wird der Patient den behandelnden Arzt oft gar nicht kennen.
Am vergangenen Mittwochnachmittag landeten viele Patienten, die die Notrufnummer wählten, die jetzt für beide Kassenärztlichen Vereinigungen gilt (Ausnahme Kreis Kleve), in der Warteschleife. „Das war wohl nur am ersten Tag so“, glaubt Christopher Schneider, Pressesprecher der KV Westfalen-Lippe. „Wenn die Patienten wissen, dass sie in die Notdienstpraxis ins Bocholter Krankenhaus kommen können, dann brauchen sie nicht mehr anzurufen.“ Etwa 160 Mitarbeiter sitzen im Notdienst-Callcenter. „Ob wir aufstocken müssen, werden wir nach einer Erprobungsphase wissen.“
Die Augenärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und Kinderärzte haben ihren Notdienst selbst geregelt. Welche Facharztpraxis Dienst hat, ist ebenfalls unter 0180 50 44 100 zu erfragen.
Besser haben es die Patienten im Kreis Kleve. Hier gelten weiterhin die bekannte Notdienstnummern, die direkt zum diensthabenden Arzt verbindet. Notdienst für Emmerich 0180 504 411 005, für Rees 0180 504 411 050.