Neuenrade. .
Neue Medien wie Musik-CDs, Hörbücher oder CD-ROMs, die sind auch in der Stadtbücherei Neuenrade deutlich auf dem Vormarsch, doch noch sind es in erster Linie Bücher, die dort in den Regalen stehen: knapp 16 500 von insgesamt 19 251 Medien.
Bücherei-Leiterin Gabriele Bothe stellte am Montag den Mitgliedern vom Kulturausschuss des Rates ihre Bücherei-Bilanz 2010 vor. Und dabei wurde das „andere Leseverhalten“ der jüngeren Generation immer wieder deutlich. Was auch bei einem anderen Beispiel deutlich wird: Sieben verschiedene Computer-Zeitschriften kann man sich in der Bücherei ausleihen, die sind meist ausgeliehen!
Die Entwicklung ist bei den „neuen Medien“ unglaublich rasant, Bothe: „Videos sind gar nicht mehr gefragt, die sortieren selbst wir schon langsam wieder aus. Die haben wir jüngst beim Flohmarkt angeboten. Die will aber kaum noch einer haben, die Abspielgeräte stehen in immer weniger Haushalten!“
Auffallend: die Nachfrage bei Sachbüchern wird immer geringer, weil die jungen Menschen sich fast alles im Internet herunter laden. Im Trend liegen auch Nintendo-Spiele, Lernspiele gibt es in der Stadtbücherei Neuenrade, die sind fast ständig ausgeliehen.
Bedarf der neuen Schule berücksichtigen
Bei Neuanschaffungen, das kündigte Bothe an, wird man seitens der Stadtbücherei auch auf den Bedarf der zukünftigen „neuen Schule“ in der Nachbarschaft Rücksicht, die Gemeinschaftsschule. Nur mit einer Neuerung, damit wird sich Gabriele Bothe wohl nicht mehr anfreunden: das eBook, Bücherfreundin Bothe: „Ein Alptraum für mich!“
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 29 347 Medien ausgeliehen, darunter 16 754 Bücher. Bei den Zeitschriften sind Ratgeber (Finanztest, Schöner Wohnen, Gartenzeitungen) gefragt. 1403 Bücherei-Ausweise sind vergeben, gegenüber dem Jahr davor eine Steigerung von 102 Ausweisen. Bothe freute sich über viele erfolgreiche Veranstaltungen, wo zum Beispiel der regelmäßige Vorlese- und Bastelnachmittag gehört.
Bei den Haushaltsberatungen fiel den Politikern eine Investition bei der Stadtbücherei auf: 27.000 Euro im Jahr 2013, für Gebäudeunterhaltung; wo in den anderen Jahren nur 3000 Euro stehen.
Die Erklärung der Verwaltung: Das Dach ist nicht mehr ganz dicht, soll 2013 saniert werden. SPD-Politiker Uwe Loske bezweifelte, ob nicht schon früher repariert werden müsse. Kämmerer Gerhard Schumacher: „Wir haben gemeinsam mit dem Bauamt eine Prioritätenliste erstellt, es kann natürlich auch passieren, dass wir vorher von der Realität eingeholt werden!“