Kamen. .

„Wer küsst Kamens Dornröschen wach?“, fragt Jürgen Rothe. Der Architekt, der vor Jahren den Monopol-Hallen mit einer Computersimulation virtuelles Leben einhauchte, appelliert an die Stadt, eine Zustimmung zum Abriss der Hallen noch einmal zu überdenken.

Neben dem Förderturm zeuge die ehemalige Maschinenhalle mit ihrem aufwendigen Fassadenschmuck von der Bedeutsamkeit der Industrieepoche des späten 19. und des 20. Jahrhunderts. „Ohne Nutzung und dem Verfall Preis gegeben ist der Abrissantrag, der Ende des letzten Jahres im Rathaus eingegangen ist, wohl folgerichtig, oder!?“, so Rothe, Mitglied im Förderverein Monopol. Das was ihn allerdings als Kamener und als Architektur-Fan, der noch unter Einfluss dieses Industriezweiges hier aufgewachsen sei, gegen das Vorhaben aufbringe, sei vor allem das Bewusstsein für die Einmaligkeit des Bauwerks.

Rothe ist überzeugt, dass die Hallen in der Konstellation mit dem Förderturm zu einem Symbol des Strukturwandels werden könnte: „Es hat auch etwas, was Kamen, meiner Meinung nach, mehr und mehr abhanden kommt: Ein Gesicht! Genauer gesagt; einen authentischen baulichen Ausdruck, der kaum noch zu finden ist in der gestalterischen Belanglosig- und Austauschbarkeit der jüngeren Neubauvorhaben.“ Für ihn sind die Hallen etwas, das man am Ehesten erwähnen würde, wenn man jemanden Fremden gegenüber die Stadt charakterisieren würde.

Rothe: „Ich bitte die Entscheidungsträger bei Ihrem Handeln das zu berücksichtigen, und möchte dazu auffordern, das sich jeder noch mal ein Bild von einem der herausragen Bauwerke in Kamen machen soll.“ Dazu hat er einen Versuch, die Hallen in besonderes Licht zu setzen, im Bild festgehalten.