Dorsten. .
„Verpiss Dich!“ - „Hau ab, Du stinkst!“ - Was auf Schulhöfen abgeht, ist nicht immer salonfähig - aber auch oftmals nicht mehr mit normalen Geplänkel ab zu tun.
Wo hört Ärgern auf und wo fängt Fertigmachen an? Wo sind lockere Sprüche nur Spaß und wo beginnt gezieltes Ausgrenzen? Diese und viele andere Punkte, vor allem aber auch aktuelle Beispiele aus dem eigenen Erfahrungs- und Klassenraum standen gestern auf dem Stundenplan der Siebtklässler des Petrinum. Das Team asb (Arbeitskreis soziale Bildung Beratung eV)und des „Spotlight - Theater gegen Mobbing“ führten einen Projekttag zum Thema Mobbing durch - und kamen gemeinsam mit den Schülern zu einem erstaunlichen Ergebnis: „Ja, auch hier an der Schule gibt es Mobbing. Aber auf einem niedrigen Niveau. Das kriegt ihr in den Griff, denn ihr habt gut funktionierende Klassengemeinschaften.“ Nicht zuletzt auch ein Lob für das Lehrerkollegium und Schulleiter Wolfgang Gorniak.
Auch Cyber-Mobbing tut weh
„Wir wollen alle nicht allein sein. Die nicht aus der Gruppe, die mobben, und der nicht, der gemobbt wird“, so brachte es das asb-Team zum Abschluss des Tages auf den Punkt. Und gab noch einen Tipp mit auf den Weg: Mobbing findet inzwischen nicht mehr immer nur von Aug’ zu Aug’ auf dem Schulhof statt. Mobbing hat sich auch das Internet als Plattform zu Nutze gemacht. „Auch Cyber-Mobbing tut weh“, so machten es die Veranstalter noch einmal deutlich. Und: „Mobbing im Netz ist darüber hinaus strafbar.“
asb-Mitarbeiterin Annette Michels war allerdings nach Vorträgen, Theaterspiel und Gesprächen am Mittag davon überzeugt, dass die Schüler durch solch eine Veranstaltung sicherlich sensibler werden: „Wir geben ihnen den Raum, Konflikte auch selbst zu lösen und selbst Vorschläge zu erarbeiten.“
Auf der anderen Seite weisen die Veranstalter Lehrer auf mögliche Probleme hin, die „wir dann im Blick behalten“, wie Schulleiter Gorniak versichert. Und: „Solange die Schüler die Lehrer auch ein Stück einbeziehen, gibt das Hoffnung und ist in Ordnung.“
Der asb versuche immer so mit den Schülern zu arbeiten, erklärt Annette Michels, dass die Jugendlichen die Ansätze, die gemeinsam gefunden wurden, am nächsten Tag umsetzen können. Das ist auch ein Stück Zivilcourage, die sie damit an den Tag legen.“