Lüdenscheid. .
Am Dienstag wird alles anders. Der ärztliche Notfalldienst wird zum 1. Februar komplett neu aufgestellt. Wichtig für Patienten und Angehörige ist ab dann die neue Rufnummer des Notfalldienstes: 0180-50 44 100.
Am anderen Ende der Leitung sitzt geschultes Fachpersonal. Der Patient erfährt, welche Notfallpraxis er aufsuchen kann, ob der Notfallfahrdienst eingesetzt werden sollte, bei dem einer der diensthabenden Ärzte zu ihm nach Hause kommt, oder ob der Einsatz des Notarztes erforderlich ist.
Entlastung für den
ländlichen Raum
Zum ersten Mal am Dienstag gehen auch die neuen, zentralen Notarzt-Praxen in Betrieb. Für Lüdenscheid und den südlichen Märkischen Kreis wurde sie im Klinikum im Bereich der Notfallaufnahme eingerichtet. Sie ist zu den Notdienstzeiten von jeweils einem der 280 Ärzte besetzt, die im Südkreis tätig sind.
Die Reform behebt ein Riesenproblem für die Ärzte insbesondere im ländlichen Raum, sagt Dr. Martin Junker, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe für den Bezirk Lüdenscheid, zuständig für Märkischen Kreis, HSK und den Kreis Olpe.
In den kleineren Städten hätten Ärzte in der Vergangenheit bis zu 30 Notdienste im Jahr geschoben. Jetzt wird die Aufgabe auf mehrere Schultern verteilt, was in den größeren und besser versorgten Städten zu einer Mehrbelastung der Kollegen führen könne, in den kleinen Städten und Gemeinden aber die Situation endlich entschärfe.
Dienstzeiten der Notfallpraxis – für Lüdenscheider und Patienten aus dem Südkreis in der Regel das Klinikum Hellersen – sind montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 22 Uhr, freitags von 13 bis 22 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 8 bis 22 Uhr. In der „tiefen Nacht“, also ab 22 Uhr, wird die Notfallversorgung von den Kliniken übernommen.
Bis zu drei
Ärzte unterwegs
Die selben Zeiten gelten für den Fahrdienst, für die ebenfalls Ärzte eingeteilt sind. Wer als Patient außerstande sein sollte, die Notfallpraxis aufzusuchen, meldet sich unter der Rufnummer des Notfalldienstes 0180-50 44 100 und würde im Regelfall Namen und Rufnummer hinterlassen, damit sich ein diensthabender Arzt zurückmeldet, um die erforderliche Behandlung abzuklären, erläutert Dr. Junker weiter.
Für diese Ärzte hat die Kassenärztliche Vereinigung einen Kooperationsvertrag über den Fahrdienst mit der Johanniter Unfallhilfe geschlossen. Fahrer und Fahrzeuge bringen den Arzt zum Patienten. Die neu angeschaffte Fahrzeugflotte (WR berichtete) ist mit Telefonen und GPS ausgestattet, so dass die verfügbaren Ressourcen über die Zentrale schnell zu steuern sind. Bei Bedarf können KVWL und Johanniter bis zu drei Ärzte und Fahrzeuge auf den Weg bringen.
Darüber hinaus gibt es zusätzliche Fachgebiets-Notdienste, die mit Hals-, Nasen-, Ohrenärzten, Augen und Kinderärzten besetzt sind. Auch hierfür sind Notdienst und Sprechzeiten über die zentrale Notfallnummer abzufragen.