Ruhrgebiet. Am Wochenende vagabundieren Autobahnsperrungen über die A40 in Bochum. Der Grund: Eine Brücke wird gebaut, eine Brücke wird gesprengt. Der Zeitplan für den Ausbau der A 40 steht bis Winter 2013. .
Die Straßenbauer sprechen entspannt von einer „Auflockerungssprengung“, aber tatsächlich bleibt dabei kein Stein auf dem anderen: Die alte, nicht mehr befahrene Brücke der A 40 über die Bahnhofstraße in Bochum-Wattenscheid ist danach ein ansehnlicher Trümmerhaufen. Gesprengt wird sie am Freitag nach 21 Uhr, nach wenigen Sekunden soll alles vorbei sein, bis auf den Trümmerhaufen, versteht sich, und den räumen sie weg bis Montagmorgen. Hoffentlich.
Die Sprengung im Mondschein gehört zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn zwischen Essen und Bochum. „Aus Rücksicht auf die Anlieger können wir die Brücke nicht konventionell abbrechen“, sagt der A-40-Ausbauleiter Rolf Witte – zu lang, zu laut, zu dreckig wären die Arbeiten geworden. Nun müssen rund 250 Menschen für zwei, drei Stunden ihre Wohnungen verlassen.
Vagabundierende Sperrung
Mit der Sprengung beginnt am Freitagabend eine Autobahnsperrung, die übers Wochenende im Raum Bochum vagabundiert, die sich zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedliche Abschnitte senkt – die Details finden Sie in der Grafik.
Der Bauherr „Straßen NRW“ nutzt die Sperrungen für verschiedene Arbeiten. Brückab, brückauf, könnte man sagen: Während die an der Bahnhofstraße gesprengt wird und die an der Walzwerkstraße abgebaut, werden in Höhe Stahlhausen Fertigteile für eine neue Brücke auf die Pfeiler gelegt. Die Bahn ist dicht aus Gründen der Sicherheit, jedes Fertigteil wiegt 100 Tonnen, da möchte man ja gar nicht drunter geraten.
Und das ist der Zeitplan fürs große Ganze, aus Essen kommend gesehen:
– Der Ausbau der A 40 rund um die Abfahrt Gelsenkirchen-Süd soll Mitte dieses Jahres fertig werden.
– Dann wird die Straße dreispurig in beiden Richtungen freigegeben bis etwa in Höhe der Ausfahrt Wattenscheid, wo sie längst fertig ist.
– Der nächste Abschnitt bis kurz vor der Abfahrt Bochum-Stahlhausen könnte gegen Ende 2011 freigegeben werden, rund vier Monate vor der Zeit. Das Tempo hat mit Zuckerbrot und Peitsche zu tun, Straßen NRW nennt es aber lieber „Bonus und Malus“: Man zahlt den Baufirmen 5000 Euro für jeden Tag, den sie dem Zeitplan vorauseilen; umgekehrt müssen die 8000 Euro pro Tag zahlen, den sie hinterher hinken.
– Im letzten Abschnitt bis fast zur Ausfahrt Hamme entsteht das neue Autobahnkreuz Bochum-West. Hier enden die Arbeiten Ende 2012 oder im Winter 2013.
Das ist natürlich noch recht weit hin. Wesentlich näher liegt dieser Termin: Am Freitagabend des 11. Februar wird eine weitere Brücke in Wattenscheid gesprengt.
Die A 40 wird kurz gesperrt.