Unna. .

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote war im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr stabil. Das teilte die Arbeitsagentur im Rahmen ihrer Jahresbilanz für 2010 mit. So gab es im Unnaer Stadtgebiet 2 713 Arbeitslose, die Quote sank von 8,6 auf 8,5 Prozent. Im gesamten Kreis blieb sie bei zehn Prozent unverändert. Trotzdem sehen die Jobvermittler im vergangenen Jahr einen leicht positiven Trend.

„2010 haben sich alle Branchen im Kreis Unna erholt und dem Krisenjahr 2009 entgegengesteuert“, berichtet Harald Küst, Vorsitzender der Geschäftsführung der für den Kreis Unna zuständigen Arbeitsagentur Hamm. Ausdrückliches Lob sprach Küst für die vielfach eingesetzte Kurzarbeit aus. „Ohne diese Maßnahme hätte man im Kreis mit 1 500 mehr Arbeitslosen rechnen müssen.“

Besonders im Bereich Logistik, im gewerblichen Handel sowie in der Pflege konnten im vergangenen Jahr Jobs besetzt werden, so der Geschäftsführer. Schwierig sei die Vermittlung dagegen weiterhin im Einzelhandel. „Dort werden viele Teilzeitstellen angeboten, die aber wegen spezieller Anforderungen, zum Beispiel bei alleinrziehenden Müttern, nicht leicht zu vermitteln sind.“ Hier gelte es, anzusetzen und Modelle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. Wichtig sei zudem, betont Harald Küst, weitere Betriebe im Kreis anzusiedeln.

Auch für 2011 gehen die Jobvermittler davon aus, dass der positive Trend anhält. „Für die Zukunft wird vor allem die Ausbildung von Fachkräften entscheidend sein“, betont der Geschäftsführer der Arbeitsagentur. Wegen des demografischen Wandels stünden in den nächsten drei bis vier Jahren erheblich weniger ausgebildete Leute zur Verfügung. „Wir werben deshalb aktiv für Umschulungen und Weiterbildungen, auch im Betrieb.“ Im Kreis Unna investiert die Arbeitsagentur dafür rund eine Million Euro pro Jahr. „Es gibt noch viel ungenutztes Potenzial“, so Küst. „Vor allem im Bereich der Beschäftigung von Frauen und Menschen über 55 Jahren. Das gilt es zu nutzen.“