Wiblingwerde.

„Wir haben in letzter Zeit angesichts des ruinösen Milchpreises viel geklagt. Jetzt können wir uns darüber freuen, dass sich die Lage für viele Landwirte spürbar verbessert hat“, erklärte Vorsitzender Günter Buttighoffer am Montagabend während der Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes.

20 Cent für den Liter Milch - die deckten nicht annähernd die Kosten für Futter, Technik und Arbeitskraft auf den Höfen. Aktuell gibt es rund 30 Cent pro Liter. Auch die Erlöse für Getreide, Schweine und Bullen sind leicht gestiegen. „Mit diesen Preisen können wir leben“, so Buttighoffer.

Der Landwirte-Chef, der auch dem Kreisverband vorsteht, blickte auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Im Mittelpunkt stand die Beteiligung der Landwirte an der Landesgartenschau in Hemer. „Den vielen engagierten Helferinnen und Helfern gilt mein großer Dank“, betonte Buttighoffer. Mit den vielen ansprechenden Aktion ist der „Treffpunkt Landwirtschaft“ zu einem beliebten Veranstaltungsort auf dem Gartenschaugelände geworden. Dokumentiert ist das in einem 20-minütigen Film, der während der Versammlung gezeigt wurde.

Beim Blick nach vorn verwies Günter Buttighoffer auf geplante organisatorische Veränderungen beim Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), der Dachorganisation der Landwirte. Um das bäuerliche Umfeld komplett abzudecken, sollen künftig Landfrauen und Nebenerwerbslandwirte im WLV-Vorstand berücksichtigt werden. Beitrags- und Mitgliedsregelungen werden aktuell überarbeitet, um den Aufgaben einer berufsständischen Vertretung umfassend gerecht zu werden. Der WLV umfasst 20 Kreis- und 630 Ortsverbände mit insgesamt rund 48 000 Mitgliedern. Die Neuerungen sind Folge des im letzten Jahr gestarteten Leitbildprozesses, dessen Ziel eine nachhaltige und vielfältige Land- und Forstwirtschaft ist.

Dioxin im Tierfutter war am Montag natürlich ein Thema bei den Landwirten. „Zum Glück ist im Ortsverein und selbst im Märkischen Kreis bislang kein Betrieb betroffen“, so Günter Buttighoffer. Die Landwirtschaft sei in diesem Fall Opfer von verbrecherischen Vorgängen beim verursachenden Futtermittelhersteller geworden. „Wir müssen uns auf die Lieferanten verlassen können“, forderte der Landwirtevorsitzende.