Rees. .
Melanie Kliemann hatte als Abiturientin einen Faible für Mode. Heute hat sie aus ihrer Liebe zur Kochkunst einen Beruf gemacht.
Nach dem Abi ließ sich Melanie Kliemann an der Fachhochschule zur Bekleidungsfertigerin ausbilden, schloss eine Schneiderlehre an und arbeitete als Direktrice und Schneiderin in einem von Prominenten frequentierten Modeatelier in Düsseldorf. Nach der Meisterprüfung kehrte sie zurück nach Rees und eröffnete hier ihr Atelier für maßgeschneiderte Damenmode.
Für ihre Kinder
verfügbar sein
Wichtig war für die Ehefaru und zweifache Mutter, mittags für ihre Kinder präsent zu sein, das Mittagessen auf dem Tisch zu haben, als Ansprechpartnerin verfügbar zu stehen. Aber genauso wollte sie berufstätig bleiben. Das hätte mit dem Atelier wunderbar funktioniert, wenn es langfristig die entsprechend solvente Kundschaft gegeben hätte. „Wenn man wirklich gute Stoffe nimmt, muss man heute dafür 100 Euro pro Meter bezahlen, dazu kommt der Macherlohn. Wer kann sich das leisten? Selbst für Problemfiguren gibt es günstig modische Konfession zu kaufen.“
Mit ihrer Erfahrung hätte die 42-Jährige als Direktrice oder Meisterin neu einsteigen können, doch sie hätte täglich zwei Stunden Fahrtzeit in Kauf nehmen müssen. Die neue Berufsidee traf sie unvorbereitet. Auf der Messe Eat & Style in Köln, die sie privat aus Interesse für die moderne Küche besuchte, lernte sie einen Alleskönner für die Küche kennen, „ein Wunderwerk ist dieser Thermomix“, schwärmte sie ihrem Mann vor, der dieser kostenintensive Anschaffung schließlich zustimmte. Doch damit nicht genug. Egal auf welcher Fete, Sportveranstaltung oder auf welchem Kindergeburtstag sie war, allen erzählte sie, was für ein tolles Haushaltsgerät ihr die Arbeit abnahm. „Irgendwann sagte mein Mann zu mir: ‘Wenn du so dafür schwärmst, warum machst du es dann nicht beruflich. Vertreibe doch das Teil.’“ Melanie Kliemann ließ sich schulen und veranstaltete die ersten Kocherlebnisabende und überzeugte. Bei Kochevents im Wintergarten der ehemaligen RBU zeigt sie interessierten Männer und Frauen, welche Gericht man mit dem Thermomix TM 31 „zaubern“ kann.
Nach einem Jahr hatte es Melanie Kliemann bereits zur Gruppenleitung für Isselburg, Hamminkeln und Rees geschafft. Und nicht nur das. Ihr Bezirk hat eine neue Werbekampagne für den Alleskönner von Vorwerk getestet. Und dabei war das Unternehmen so angetan von der Reeserin, dass man sie für einen Werbefilm zu Schulungszwecken warb. Einen Tag verbrachte sie in einem Filmstudio in Düsseldorf, dann wurde in der Küche ihrer Bezirksleiterin Gaby Bathe in Haldern gedreht. Dabei lieh die deutsche Synchronsprecherin von Sarah Jessica Parker, alias „Carrie Bradshaw“ aus „Sex in the City“, Melanie Kliemann ihre Stimme.
Ideal für
Hausfrauen
Inzwischen stellt Melanie Kliemann Mitarbeiter ein. „Wir suchen immer engagierte Leute, die sich für alles rund ums Kochen interessieren.“ Sie kennt viele Mütter, die gern arbeiten würden, aber selbst bestimmen möchten, zu welcher Tageszeit. „Sie sind selbstständig, werden aber von uns betreut. Sie müssen nur ein Kleingewerbe anmelden.“ Und da viele Sterneköche das Gerät nutzen, fliegen immer mehr Hobbyköche auf ihren Alleskönner.