Dorsten..
„Wir sind stolz auf das Geleistete. aber die OGS ist damals als Billigprogramm aufgelegt worden und es ist uns nicht gelungen, das zu ändern.“
Ernst Cluse sieht die Situation im offenen Ganztag bei allen Erfolgen und trotz der großen Nachfrage durchaus kritisch. Er ist Geschäftsbereichsleiter im AWO-Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen, der mit 400 Festangestellten und 200 Honorarkräften landesweit der größte OGS-Träger ist.
Das Geld reicht nicht
Grundproblem der OGS sei von Anfang an die unzureichende finanzielle Ausstattung durch das Land gewesen, hatte Cluse erst im Herbst in einer Bilanz für die AWO festgestellt. Dabei attestiert er der Stadt Dorsten, dass sie ihr möglichstes getan habe, als die OGS 2003/04 gestartet ist. Der kommunale Anteil an der Finanzierung ist hier nämlich höher als in anderen Städten.
„Alle müssen sich nach der Decke strecken“, stellt Cluse fest. Und deshalb sei in allen Projekten „ein fragiles Personalgerüst Standard“. Für die Betreuung der Kinder reiche es aus, aber Erziehung und Bildung sei so kaum zu leisten. Immerhin sei 2005/06 geregelt worden, dass die Schulen auch Lehrerstunden in die OGS einbringen müssen.
Ernst Cluse wünscht sich, dass das Land verbindliche Standards für die OGS einführt und darin auch ein bestimmtes Fachkraft-Kontingent festlegt, die Freistellung der OGS-Leiterinnen für Verwaltungsaufgaben regelt und ein höheres Stundenkontingent für die Hauswirtschaftskräfte bewilligt.
Cluse: „Der Ganztag ist bei den Eltern angekommen. Das ist kein Probemodell mehr. Jetzt brauchen wir mehr Stunden für die Mitarbeiter.“