Unna. .
Bislang oft noch von Schnee und Eis verdeckt, bringt das Tauwetter sie nun immer häufiger an den Tag: Vom Frost gefährlich aufgeknackte Straßendecken. Mit teils riesigen und gefährlichen Schlaglöchern auf Neben- aber ebenso auf Haupteinfahrtsstrecken im Stadtgebiet, die jetzt über einen eilig aufgestellten Notfallplan geflickt werden sollen.
Den zunehmend löchrigen Straßenbelag registriert die Stadt mit Sorge: „Im Vorjahr sind diese Schäden erst Ende Februar, Anfang März aufgetreten – und in den nächsten Tagen ist schon wieder Frost angesagt, so dass weitere Straßenschäden zu erwarten sind“, sagt Stadtsprecher Uwe Hasche. Und die Fahrbahnen fachgerecht im vollen Umfang auszubessern, das sei momentan nicht möglich: „Dazu brauchen wir frostfreien und trockenen Untergrund.“
Für die Gemeindestraßen ist die Stadt indes als Baulastträger auch in der Verkehrssicherungspflicht. Und gerade Zweiradfahrer könnten bei tiefen Schlaglöchern jetzt lebensgefährlich verunglücken. Um die Gefahrenstellen wenigstens schnell provisorisch zu beseitigen, rücken ab heute (Mittwochmorgen) Trupps der Stadtbetriebe aus. „Wir haben einen Notfallplan für die kommenden drei Tage erarbeitet, um die größten Schäden und damit die Unfallgefahr zu beseitigen“, berichtet Kai Weile, zuständiger Techniker der Stadtbetriebe für die Straßenunterhaltung. Geflickt werden sollen so „mehrere hundert Löcher“; unter anderem Schäden auf der Klei-, der Max-Planck-, der Hertinger- oder Hansastraße.
Neue Bitumen-Quelle muss angezapft werden
Um das Notprogramm überhaupt durchziehen zu können, mussten die Stadtbetriebe allerdings eine neue Bitumenquelle anzapfen. „Denn der übliche Lieferant aus Hamm wartet derzeit seine Maschinen, so dass nun aus Hagen Heißasphalt angeliefert wird“, informiert Wilfried Appel, stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes der Stadt.
Angesichts der kalten Temperaturen wird die heiße Ware im speziellen Thermocontainer angeliefert. Inwieweit das Winter-Flickwerk den Haushalt der Stadt zusätzlich belasten wird ist noch unklar. Wilfried Appel: „Momentan ist nicht abzusehen, welche Schäden noch auftreten werden. Im Vorjahr musste die Stadt rund 250 000 Euro allein für die Beseitigung der Frostschäden aufwenden.“
Immerhin: Kai Weile ist zuversichtlich, dass sich der Aufwand in diesem Jahr in Grenzen halten wird. „Rein subjektiv habe ich den Eindruck, dass momentan weniger Schäden zu sehen sind als im Vorjahr – da haben wir offenbar gute Ausbesserungsarbeit geleistet.“