Nachrodt-Wiblingwerde. .

Martin Neumann will das Höhendorf mobilisieren: Um eine Richtfunkverbindung für Wiblingwerde aufbauen zu können, braucht es vor allem Aufklärung für die Bürger. Neumann hat deshalb eine Homepage für die Einwohner eingerichtet. Sie befasst sich mit dem aktuellen Stand der DSL-Versorgung und erklärt die Möglichkeiten ohne komplizierte Fachbegriffe.

Die nichtvorhandene DSL-Verbindung kostet den Unternehmer monatlich 350 Euro. Er mietet für dieses Geld einen Serverraum in Hohenlimburg an, der ihm schnellen Datenaustausch garantiert. Der ist für die Managementberatung Martin Neumann zwingend notwendig. Der Wiblingwerder betreut große Unternehmen und Bundesbehörden online bei sicherheitstelevanten Projekten. In dieser Branche müssen alle Vertragspartner rasch und zuverlässig mit den gleichen Informationen online versorgt sein. Ohne DSL geht das nicht.

Martin Neumann weiß: „Ich bin bestimmt nicht der einzige Internetnutzer, der DSL braucht. Kein Unternehmen wird sich hier ansiedeln wollen, wenn es seine Datenmengen nicht schnell und zuverlässig übertragen kann.“ Das Interesse am schnellen Internet ist da, genauso wie der Unmut über die missglückten Anläufe. Nicht eingehaltene Zusagen der Telekom hatten die Diskussion nicht gerade vereinfacht und viele Bewohner des Höhendorfs hatten die Nase voll von weiteren Vorschlägen. Martin Neumann fürchtet Resignation und klärt deshalb auf: „Ein Funknetz ist für unser Dorf die schnellste und wirkungsvollste Lösung.“

Erdarbeiten und Kabelverlegung ersparen

Die Haushalte können sich mit Funknetzlösung Erdarbeiten und Kabelverlegungen ersparen. Bis Unitymedia, einziges Unternehmen, das neben der Telekom sein Kabelnetz auf diesem Weg erweitern könnte, so weit wäre, würde wieder ein Jahr verstreichen. Sauberer und einfacher für die Haushalte wäre im Richtfunksystem die Installation eines Modems im Hausinneren, das sich beliebig per Außenantenne unterstützen ließe.

Das WIMAX-System, das die Stadtwerke Iserlohn in Zusammenarbeit mit der „dasNetz AG“ anbieten würden, ist laut Neumann sicher und bewährt. Per Link erläutert er auf der Homepage die Funktionsweisen des Systems. Ist das Gerät, das die Wellen sendet, einmal am Funkturm installiert, könnte es losgehen.

Voraussetzung wäre, dass die Wiblingwerder ihre Bereitschaft zur Funknetznutzung erklären. Auch Bewohner der Außenbezirke außerhalb der Sichtweite des Funkturms wie Rennerde oder Sassenscheid sollten nach Martin Neumanns Auffassung schnell mobil machen und Vorverträge unterzeichnen, um von der Lösung zu profitieren. „Es hängt von der Masse ab“, erklärt Neumann und betont: „Mir zahlt keiner etwas dafür, dass ich das System hier bewerbe. Mir ist an einer schnellen und komfortablen Lösung für alle gelegen.“

Vergleichbar mit einer Mikrowelle

Martin Neumann ist gern bereit, jedem Interessenten eine individuelle Lösung für die privaten Internet-Interessen aufzuzeigen. „Klassische DSL-Flatrates beginnen bei 30 Euro im Monat. Für Leute, die gern Filme aus Online-Videotheken runterladen, empfehlen sich Verträge mit mehr Datenmengen, die geringfügig mehr kosten.“

Auch über die Funkwellen selbst ist der Unternehmer informiert: „Man kann das System salopp mit einer Mikrowelle vergleichen: Konzentrierte Strahlen bewirken viel auf engem Raum, ohne eine für den Menschen schädliche Strahlenbelastung zu erzeugen.“ Der Wiblingwerder hofft, dass sich Stadtwerke und dasNetz AG auf der Basis von 100 unterzeichneten Vorverträgen auf die Einrichtung des Funknetzes einlassen würden. Dann wünscht er sich einen Zeitplan für die DSL-Erschließung. Denn vielleicht gilt ja nicht nur in Martin Neumanns Fall: Zeit ist Geld!