Dorsten..

Schnee, soweit das Auge reicht. Wer träumt nicht von weißen Weihnachten? In diesem Jahr gab’ s allerdings so reichlich von der Winterpracht,, dass am Heiligabend in der Lippestadt zum Teil nichts mehr ging.

So machte der NordWestBahn und ihren Fahrgästen eine eingefrorene Weiche am 24. Dezember das Leben schwer. Die Weiche blockierte ein Depot, in dem die Bahn fünf Triebfahrzeuge abgestellt hatte, die zwischen Xanten und Duisburg ihren Dienst verrichten sollten. Zwar waren anderweitig noch Fahrzeuge abgestellt, doch auch damit konnte der Dienst nicht mehr fahrplanmäßig aufrecht erhalten werden.

Der Entsorgungsbetrieb der Stadt Dorsten musste am Heiligabend witterungsbedingt seine Müllabfuhr einstellen. „Es war nichts mehr möglich, zumal in der letzten Woche auch schon zwei unserer Fahrzeuge im Graben gelandet sind“, erklärt Antonius von Hebel. „Insbesondere die Schneeverwehungen haben den Kolleginnen und Kollegen derart zu schaffen gemacht, dass eine geordnete und sichere Abfuhr nicht mehr möglich war.“ Im Rahmen seiner Möglichkeiten will der Entsorgungsbetrieb nun versuchen, die Abfuhr am heutigen Montag nachzuholen. Allerdings, so schränkt von Hebel ein, „müssen wir auch diesen Versuch vom Wetter abhängig machen.“ Es sind neue Schneefälle und Minus 12 Grad Celsius vom Wetterdienst angekündigt worden. „Wir können den Bürgern nur anbieten, den Müll in Säcken zur Tonne dazu zu stellen oder den Müll am Wertstoffhof abzugeben. Dort wird er natürlich kostenlos angenommen.“ Im Rahmen seiner Möglichkeiten werde der Entsorgungsbetrieb auch versuchen, den Winterdienst durchzuführen. Antonius von Hebel: „Das geht leider aufgrund der Straßenlage nicht überall.“

Mitunter schreiten die Bürger dann auch notgedrungen selbst zur Tat. So blieben auf der Straße Bückelsberg am Heiligabend gleich fünf Pkw in den hohen Schneeverwehungen stecken. Anwohner eilten den Insassen mit Schaufeln zur Hilfe. Es dauerte allerdings trotz der massiven Handarbeit über zwei Stunden, um die Autos frei zu bekommen.

Viele Autofahrer waren am Heiligabend erst gar nicht mehr in der Lage, Garagen oder Grundstücke mit ihrem Vehikel zu verlassen. Das beste Fortbewegungsmittel in diesem Fall, so dachte sich ein Dorstener, sind dann halt die Bretter. Er schnallte sich kurzerhand die Ski unter die Stiefel und machte sich so zu letzten Besorgungen auf den Weg.