Die 87. Minute in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Frankfurts Torjäger Gekas trifft zum 1:0-Sieg gegen den BVB. Riesenjubel auf der Trainerbank der Eintracht - und mittendrin Eddy Boekamp. Der Unnaer, dessen Herzblut immer noch für Schwarz-Gelb schlägt, ballte beide Fäuste und stürmte nach vorne.

„Da entlud sich die ganze Anspannung so kurz vor Schluss“, verriet der Frankfurter Co-Trainer in einem Gespräch mit unserer Sportredaktion. „Ein Tor gegen den Herbstmeister, der bisher so tollen Fußball gespielt hat, und wir konnten dem BVB die zweite Saison-Niederlage beibringen. Da kann man feiern.“ In dem Moment vergaß er dann auch, dass er viele, viele Jahre in Diensten von Borussia Dortmund gestanden hat, immer noch in Dortmund wohnt und dem Verein nach wie vor nah steht. Am Samstag stand ihm halt die Eintracht näher als der BVB.
Immerhin blieb Boekamp im dritten Aufeinandertreffen seiner Eintracht mit den Borussen damit weiter ungeschlagen. Groß gefeiert haben Trainerstab und Mannschaft diesen Erfolg aber nicht, die Weihnachtsfeier fand schon vor Wochenfrist statt. Die Konzentration muss auch noch hoch gehalten werden, denn Frankfurt muss am morgigen Mittwoch in Aachen noch einmal im Pokal ran. Dann ist Weihnachtspause für Boekamp, aber auch nur bis zum 1. Januar. Dann geht es schon wieder weiter mit einem Hallenturnier und mit dem Trainingslager in der Türkei.

Doch über Weihnachten kommt Eddy erstmal wieder heim, feiert im Kreise der Familie, trifft sich mit Freunden in Unna und wird auch in der Kreisstadt lecker speisen. Ohnehin sind seine Besuche in Unna weniger geworden. „Aber wenn es passt, dann ziehe ich noch für die Ü50-Oldies von Rot-Weiß Unna die Fußballstiefel an.“

Wenn es passt, kickt
er noch mit RWU

Über Weihnachten wird er sicherlich auch einmal Muße finden, um die gute Halbserie seiner Eintracht noch einmal zu reflektieren. 26 Punkte, Platz sieben und auf Tuchfühlung zu den Plätzen für den internationalen Wettbewerb. „Eine gute Leistung“, wie Eddy Boekamp findet, „wir haben ein funktionierendes Team und natürlich wollen wir unseren gegenwärtigen Tabellenplatz auch verteidigen“, nennt nicht nur der Unnaer seine Ziele, die sich mit den Wünschen und Hoffnungen der Eintracht für die Rückrunde decken. „Es wird schwer“, weiß er, „denn einige Dinos der Liga werden auch weiter nach vorne kommen wollen.“

Dass Co. Eddy Boekamp mit Cheftrainer Skibbe auch in der kommenden Saison noch auf der Frankfurter Trainerbank sitzen werden, ist noch nicht beschlossene Sache, es sieht aber gut aus. „Der Trend geht hin zu einer Vertragsverlängerung. Wir werden im Januar sprechen.“ Seiner „alten Liebe“ Borussia gönnt er die Meisterschaft. „Die können es packen, der Vorsprung könnte reichen.“