Lünen/Brambauer. .
Mal eben die Betten machen – was im heimischen Schlafzimmer mit wenigen Handgriffen erledigt ist, wird in einem Krankenhaus zum komplizierten Unterfangen. Mit dem Abziehen von Kissen, Decke und Laken ist es dort nicht getan. Um zu vermeiden, dass Keime an der Matratze oder dem Gestell haften bleiben und so zum nächsten Patienten gelangen, kommt im Hospital das komplette Bett in die „Waschanlage“. In der Bettenaufbereitungszentrale der Klinik am Park gelten strenge Hygienevorschriften. Die Mitarbeiter müssen deshalb vor allem eins sein: hellwach.
Bis zu 40 der insgesamt etwa 180 Klinikbetten werden hier täglich aufbereitet. Die Räume im Keller der Klinik an der Brechtener Straße sind zweigeteilt – in eine unreine und eine reine Zone. Die benutzten Betten werden im unreinen Bereich geparkt, eine Schutzfolie bedeckt Rahmen und die zerwühlte Bettwäsche. „Wir wollen die Keime beim Transport ja nicht im ganzen Haus verteilen“, erklärt Harald Hampe, Leiter Krankenhaushygiene der Kliniken in Brambauer und Dortmund-Brackel.
Bei 105 Grad wird Bakterien der Garaus gemacht
An sechs Tagen in der Woche sind die Mitarbeiter in der Bettenzentrale im Einsatz. Sie ziehen Kopfkissen, Decke und Matratze ab, sammeln die Bettwäsche in Behältern. Ihre Reinigung übernimmt eine externe Großwäscherei. Kissen und Decken werden einer Sichtkontrolle unterzogen. „Sind sie optisch verschmutzt, gehen auch sie in die Zentralwäscherei“, sagt Hampe. Ansonsten kommen sie in den „Ofen“, die große Dampfkammer. Bei 105 Grad Celsius wird Bakterien gnadenlos der Garaus gemacht.
Die Betten werden dann in eine Art Tunnel geschoben, der zwischen unreiner und reiner Zone liegt, auf einer Hebebühne aufgebockt und per Hand mit einer Desinfektionslösung abgewaschen. „Die Matratze bleibt dabei drauf. Sie hat einen Schutzbezug, der mit abgewaschen werden kann“, sagt Hampe. Zehn Minuten dauert die Prozedur pro Bett. Im Anschluss wird es auf der reinen Seite nachgetrocknet und frisch bezogen. In Reih und Glied warten die in Folie verpackten Betten dann auf den nächsten Patienten. Auch Bettumrandungen und die sogenannten Patientenaufrichter, an denen sich die Erkrankten im Bett hochziehen können, werden auf diese Weise nach ihrem „Einsatz“ auf Station gereinigt. Eine saubere Sache, findet Klaus Heubel, Pflegedirektor der Kliniken in Brambauer und Dortmund-Brackel. „In diese Betten kann sich jeder Patient bedenkenlos reinlegen!“