Der Fall Domingo ist nicht geeignet, aus ihm politisches Kapital zu schlagen. Es gilt, die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit derartiger Schaden für die Betroffenen und die Stadt nicht wieder entsteht.
Mit dem Finger auf Bürgermeister und Dezernenten zu zeigen, personelle Konsequenzen zu fordern, ist einfach, aber kaum zielführend. An den guten Gründen für eine schlanke Verwaltungsstruktur, für Mitarbeiter, die Entscheidungen sachkundig vorbereiten oder eigenverantwortlich treffen, hat sich nichts geändert.
So ist es unabdingbar, gerade wegen der möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen gerade im Ausländeramt rechtskundige Mitarbeiter zu haben. Asylfälle und Abschiebungen wird es auch künftig geben.
Die Lehre für die Zukunft muss lauten: Rechtskunde darf nicht verwechselt werden mit Unfehlbarkeit. Zur Verantwortung gehört es, Zweifel zuzulassen, bei Bedarf externen Rat einzuholen und Transparenz verbindlich einzuführen.
Ein Ombudsmann kann dazu beitragen, das zu erreichen. Er wird nicht dafür sorgen können, dass Entscheidungen künftig rechtssicherer werden. Aber er ist einer mehr, der verhindern kann, dass ein juristischer Holzweg bis zum bitteren Ende verfolgt wird.