Dortmund. .

Der U-Turm ist Dortmunds neues Kunst- und Kulturzentrum. Die Zeus-Reporter machten einen Rundgang durch die noch nicht alle eröffneten sieben Etagen. Lena Metschurat, einzige Architektin unter fünf Bauleitern, gewährte ihnen einen Einblick.

Der U-Turm steht auf einer 60 Meter breiten und 30 Meter langen Fläche. Das Gebäude ist 57 Meter hoch, das zehn Meter hohe U mit eingerechnet. Die Fläche eines Geschosses im U-Turm beträgt 1500 Quadratmeter – alle sieben Geschosse haben also zusammen eine Fläche von 10.500 Quadratmetern.

Von 1926 bis 1927 wurde der U-Turm als damals erstes Hochhaus in Dortmund zu der Union Brauerei errichtet. Ab August 2008 wurde der U-Turm unter der Anleitung der Firma Gerber Architekten, in der auch Lena Metschurat tätig ist, zwei Jahre lang umgebaut. Am 28. Mai diesen Jahres wurden das Erdgeschoss und die ersten drei Etagen eröffnet.

Der Umbau von der Brauerei zum Kulturmuseum war ein harter und beschwerlicher Weg für die Bauarbeiter, da es am Anfang zu Problemen mit maroden Wänden und dem Teerkork, der sich noch in dem Gebäude befand, kam. Dazu war das Dach kaputt. Auch machte der drei Monate andauernde Winter den Beschäftigten schwer zu schaffen.

Aber die U-Turmbauarbeiter machten weiter, damit die Eröffnung am 28. Mai steigen konnte. Deswegen mussten die Bauleiter und Bauarbeiter auch oft viele Überstunden machen. Ein großer Aufwand waren auch die 13 Rolltreppen. Jeweils einen Tag hat der Einbau einer Rolltreppe gedauert, sie wurden in einem Stück durch im Erdgeschoss vorhanden Öffnungen im Mauerwerk in das Gebäude gefahren und dann mit einer Art Flaschenzug nach oben gezogen. Also die oberste Fahrtreppe zuerst.

Um die Sanierung des U-Turms finanzieren zu können, wurde von der EU 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Kultur kostet“, sagte Lena Metschurat daraufhin. Das U ist mittlerweile auch für die Lichtprojektionen am Äußeren sehr bekannt. Diese 1,7 Millionen lichtstarken Outdoor-LEDs sind in Wirklichkeit 6000 LED-Streifen. Der U-Turm entspricht nun mit vielen Rauchmeldern, Sprinklern und einer Brandmeldezentrale den modernen Sicherheitsstandards einer Versammlungsstätte.

Im Erdgeschoss des Us befindet sich das Cafe Ruby und eine Ellipse mit Videoprojektionen des Professors Adolf Winkelmann. Außerdem wird im Erdgeschoss ein in rot gefärbtes Kino für viele verschiedene Präsentationen entstehen. Die Technische Universität und die Fachhochschule Dortmund befinden sich im ersten Stock des Gebäudes. Diese bieten in diesem und nächstem Jahr unterschiedliche Ausstellungsprojekte und Praxisübungen für die Studenten an.

Im Zentrum für kulturelle Bildung auf der zweiten Etage können U-Turmbesucher die neuen Formen der kulturellen Bildung von digitalen und elektronischen Medien erproben. Eine Etage darüber ist der Hartware Medienkunstverein. Zurzeit findet dort die Ausstellung Inter-cool 3.0 statt.

Das Ostwall-Museum ist in die vierte und fünfte Etage des U-Turms umgezogen. In dem Museum werden die Arbeiten von Malern wie Wolf Vostell und Joseph Beuys ausgestellt sowie Videos von Adrian Paci dargeboten. Die Ausstellungsstücke sind nicht nur Maler- und Videoarbeiten, sondern auch Sammlungen und außergewöhnliche Skulpturen.

Im sechsten Stock wird schon bald die Ausstellung des Centre Georges Pompidou, die sonst in Paris ist, eröffnet. Durch den Oberlichtersaal mit seiner besonderen Scheddachkonstruktion fällt das fast konstante Nordlicht auf die Kunst; dadurch weist der Raum ein immer ähnliches Licht und eine gute Lichtfarbe auf. Die siebte Etage wird erst im Dezember 2011 eröffnet. Darüber wird eine Besucherterrasse entstehen, von der aus man einen wundervollen Blick über Dortmunds Dächer genießen werden kann. Das sollte dann jeder mal erlebt haben.

Stella Frommeyer, Hanna Lichterfeld, Klasse 8c, Käthe-Kollwitz-Gymnasium Dortmund