Kamen. .

Dass die momentane Witterung auch den Busverkehr vor Probleme stellt, erstaunt nicht. Dass aber Schüler morgens nicht in den Schulbus kommen, weil der wegen Überfüllung blockiert ist, ist bedenklich.

So geschehen einem Geschwisterpaar (14 und 12 Jahre) gestern Morgen an einer Haltestelle an der Weddinghofer Straße. Während sich das Mädchen nach sieben Uhr noch hätte in den Bus drängen dürfen, erklärte der Busfahrer dem Bruder, für ihn sei kein Platz mehr, er solle auf den Linienbus warten. Nicht nur, dass der 15 Minuten später fährt. Der Bus bringt den Jungen auch nicht zur Schule, sondern zum alten Markt. Von hier hätte er dann zur Gesamtschule laufen müssen. Ohnehin wird der 12-Jährige nicht der einzige gewesen sein, der gestern Morgen nicht mit dem Bus zur Schule fahren durfte. Der Fahrer des Schulbusses hatte noch etliche Haltestellen vor sich.

Mutter Sabine Hanke jedenfalls war aufgebracht, als Sohn und Tochter, die sie eigentlich auf dem Weg zur Schule wähnte, wieder in der Haustür standen und ihr den Vorfall schilderten. „Ich zahle viel Geld für die Bustickets meiner Kinder“, sagt sie. Richtig sauer aber sei sie erst geworden, schildert sie gegenüber der Redaktion, als sie bei der VKU anrief und man ihr dort mitteilte, sie solle doch froh sein, dass der Busfahrer derart umsichtig gehandelt habe. Wenn der Bus voll sei, dürfe der Fahrer keine weiteren Fahrgäste mitnehmen. Sabine Hanke aber vertritt den Standpunkt, dass dann ein Ersatzbus angebracht gewesen wäre. Immerhin könne sich die VKU rechtzeitig einstellen aufs Winterwetter und damit einhergehende höhere Schülerzahlen, sagt sie. Zudem sei es nicht das erste Mal gewesen, dass Kinder nicht weggekommen seien von der Bushaltestelle.

Einen Wagenpark könne man nicht vorhalten, erklärt VKU-Sprecher Oliver Niewöhner auf Anfrage. Zwar könne es schon mal vorkommen, dass Schulbusse voll seien, doch die Regel sei das nicht. Man werde aber, versichert Niewöhner, die nächsten Tage im Blick haben. Und komme es häufiger vor, dass die Busse überfüllt seien, „müssen wir umstellen“, so der VKU-Sprecher. Sprich: weitere Busse einsetzen.