Märkischer Kreis. .

Folge 7534 und noch immer ist kein Ende abzusehen. Soaps gibt es gefühlt seit Beginn der Menschheit und wahrscheinlich wird es sie auch immer geben. So auch die Soap Lindenstraße (über 1300 Folgen). 25 Jahre alt wird die Serie in dieser Woche. Sie gilt als die erste deutsche Seifenoper. Doch schon längst haben andere Soaps die nachrückende Generationen begeistert. Gute Zeiten, schlechte Zeiten (über 4500 Folgen), Marienhof (über 3850 Folgen), Unter uns (über 3850 Folgen), Verbotene Liebe (über 3650 Folgen).

Soaps gibt’s
für jedes Alter

„Das ist wie eine Sucht“, sagt Anna Maria (11) zum Beispiel. Und genau das wollen die zumeist schnell und billig produzierten Serien ja: Den Zuschauer bei der Stange halten, auch über 4000 Folgen hinweg. Da heißt es also: Streiten, knutschen, intrigieren was das Zeug hält. Sogar manche Jungs haben da ihre festen Zeiten vor dem Fernseher.

Soaps gibt es für jedes Alter. Auch ältere Menschen mögen sie. „Hach, ich find das immer so toll, wenn die sich da in die Haare kriegen und hintenrum so richtig gemein sind“, sagt Hannelore Wichter (67). Für Rote Rosen und Liebe der Leidenschaft lässt sie alles stehen.

Mix aus Soap
und Dokumentation

„Die meisten Daily Soaps bieten Heranwachsenden eher klischeehafte Projektionsflächen, in denen sie ihr Lebensgefühl (GZSZ) oder ihre Lebenseinstellung (Marienhof) wiederfinden. Bei Schloss Einstein können Mädchen und Jungen Konkretes für die Bearbeitung ihrer Themen finden“, schreibt Dr. Maya Götz vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen in ihrer Arbeit „Die Be-deutung von Daily Soaps im Alltag von 10- bis 15-Jährigen“.

Doch die klassische Daily Soap hat sich weiter entwickelt. Serien wie Richterin Barbara Salesch, X-Diaries, oder Familie im Brennpunkt sind die Nachkommen. Der Mix aus Drehbuchvorlage und Dokumentation geben den Kick. „Ich finde es interessant, wie man Probleme lösen kann, auch wenn das nur gespielt ist“, sagt Patrick (18). Vielleicht bedienen solche Serien ein bisschen mehr Voyeurismus. So nach dem Motto: „Wie doof sind die denn?“