Dortmund. .

Jetzt zu Weihnachten wünschen sich viele Kinder und Jugendliche ein Haustier und viele Eltern geben diesem Wunsch nach, um glänzende Augen unter dem Weihnachtsbaum zu sehen. In der letzten Zeit sind insbesondere Reptilien in Mode gekommen.

Ich habe meine Leopardgeckos aus dritter Hand übernommen und daher würde ich jedem anraten, sich zu überlegen, ob man sich solche Tiere wünschen sollte. Ich selber bin eher zufällig an meine Geckos gekommen, aber um sie artgerecht halten zu können, musste ich mich zwangsläufig mit den Tieren und ihrer Lebensweise beschäftigen.

Der Leopardgecko (Eublepharis macularius) gehört zur Familie der Lidgeckos. Sie leben in trockenen und halbtrockenen Steppenlandschaften sowie in trockenen Grasländern Asiens. Dieser Gecko wird 25 bis 30 Zentimeter lang. Der Leopardgecko ist bei wilden Tieren meist gelb bis grauviolett mit schwarzen Streifen oder Flecken. An einem Zeh hat der Gecko fünf Zehen und hinten ist ein Zehe länger als die anderen.

Leopardgeckos sind nachtaktiv und verbringen den Tag unter Steinen oder in Höhlen. Leopardgeckos leben meist in lockeren Verbänden von bis zu fünf Tieren, dabei ist zu beachten, dass pro Gruppe nur ein Männchen vorkommt. Wenn sich Männchen begegnen, kann dies Revierkämpfe auslösen, die bis zum Tod eines der Tiere führen.

Die Höhlen werden stellenweise selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen und erweitert. Sie bevorzugen dabei Orte mit gewisser Umgebungsfeuchtigkeit und kommen dort oft in größeren Zahlen vor. Während der Aktivitätsphase werden sie als sehr vital beschrieben und sind durch ihre Krallen (anstatt Haftlamellen an den Zehen) geschickte Kletterer. Aufgrund ihres wechselwarmen Wärmehaushalts nutzen sie nachts die noch vom Tag aufgeheizten Steine als Wärmequellen. Während der kühleren Jahreszeit halten die Tiere eine Winterruhe von einigen Monaten.

Der Leopardgecko gehört zu den am häufigsten in Terrarien gehaltenen Reptilien. Der Großteil der Tiere dürfte mittlerweile aus Nachzuchten stammen, überwiegend mit Vorfahren aus Pakistan. Bemerkenswert ist die Vielfalt der angebotenen Farbzüchtungen.

Die Tiere werden unter Bezeichnungen wie High Yellow (mit einer intensiven gelben Färbung) oder Albino (bei denen das für die Schwarzfärbung verantwortliche Pigment Melanin fehlt) zu teils sehr hohen Preisen gehandelt. Dabei haben sich bei einigen Farbformen durch Inzest und Überzüchtung Gendefekte eingeschlichen. So neigen Tiere der Farbform Enigma aufgrund einer Schädigung am Nervensystem zum sogenannten „Kreiseln“ (das Tier dreht sich teilweise minutenlang im Kreis), sobald sie Stress ausgesetzt sind.

Leopardgeckos fressen Käfer, Grillen, Hundertfüßer, aber auch Skorpione oder nestjunge Mause. In Privathaltung fressen sie Heuschrecken, Grillen und kleine Nagetiere. Gerade die Lebendfütterung ist anfangs mehr als gewöhnungsbedürftig. Die Verantwortung gegenüber Tieren ist besonders groß und wer sich nicht wirklich dauerhaft um seine Tiere kümmern möchte, sollte von einem solchen Weihnachtswunsch Abstand nehmen, da letztendlich die Tiere darunter leiden und dann oft durch mehrere Hände wandern.

Julian Stadthaus, Klasse 10c, Wilhelm-Busch-Realschule Dortmund