Dortmund. .
Auch Hunde müssen gesund leben – wie wir Menschen auch. Besonders gut ist für die Tiere das Barfen. Warum, erklärt Zeus-Reporter Jan-Philipp Pietsch.
Viele Hundehalter füttern ihre Hunde mit industriell hergestelltem Hundefutter (Trocken- oder Dosenfutter). Dabei wissen sie häufig nicht, was wirklich in diesen Futtermitteln enthalten ist, da die Tierfuttermittelindustrie nicht alles auf das Etikett schreiben muss, was sich in Dosen- oder Trockenfutter befindet.
In Dosenfutter zum Beispiel sind häufig tierische Nebenerzeugnisse wie Knochen, Haut, Därme, Drüsen, Blut, Geflügelköpfe, Geflügelfüße und Federn enthalten. Richtiges Fleisch (Muskelfleisch) ist selten enthalten. Dazu kommt noch Fischmehl aus getrocknetem und gemahlenem Fisch – allerdings gehen dabei die wertvollen Öle, die für den Hund gut sind, verloren.
In die Futtermittel werden auch in großen Mengen Getreideprodukte getan, da diese billig sind, weil es sich um Reste handelt, die bei den Getreideprodukten für den menschlichen Bedarf übrig bleiben. Getreide ist für die Hunde schwer verdaulich, sie werden häufig davon dick und übergewichtig. In die Tiernahrung wird häufig noch Klärschlamm, Sägespäne und andere Abfallprodukte getan.
Hinzu kommen dann noch chemische Zusatzstoffe wie Aromen, Emulgatoren, Stabilisatoren, Geliermittel, Farb- und Geruchsstoffe. Diese Stoffe müssen nicht deklariert werden, das heißt, sie stehen nicht auf den Futterdosen oder auf den Säcken des Trockenfutters.
Der Futtermittelindustrie ist die Gesundheit des Individuums egal, sie ist nur auf Gewinn aus. Den Hunden sollte solch ein Futter nicht mehr gegeben werden, da dies krank machen kann (Hautprobleme, Übergewicht, Durchfall, Erbrechen, sogar Krebserkrankungen sind möglich).
Wieso Barfen (Rohernährung des Hundes) und warum sollte der Hund rohes Fleisch fressen? Das Barfen kommt vom englischen BARF = Bones and raw food (Knochen und rohes Futter) und bedeutet eingedeutscht Biologisch artgerechte Rohfütterung. Der Hund stammt vom Wolf ab und unterscheidet sich nur zu 0,2 Prozent genetisch von ihm. Als Fleischfresser nimmt er mit dem Beutetier auch den Mageninhalt des Tiers zu sich, in dem sich vorverdaute Gräser, Beeren und das Blut des Tieres befinden. Das bedeutet, dass der Magen-Darm-Trakt des Hundes für rohes Fleisch ausgelegt ist und nicht für gekochtes Fleisch oder gar Trockenfutter.
Außerdem besitzt der Hund ein Scherengebiss, welches ihm ermöglicht, Knochen zu zerteilen. Beim Barfen wird der Hund artgerecht gefüttert, so wie die Wölfe fressen. Der Hund bekommt Fleisch nur noch roh mit Knochen sowie rohem Gemüse (püriert, weil sonst schwer verdaulich) und verfeinert mit Ölen.
Viele Menschen denken, Barfen ist ein sehr großer Aufwand. Dem ist nicht so, da das Fleisch nicht gekocht werden muss. Mittlerweile gibt es spezielle Läden, die nur für Hunde frisches oder tief gefrorenes Fleisch (Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Geflügel, Fisch) sowie auch Gemüse/Obst (roh und gerieben bzw. püriert) und Knochen anbieten. Mit Getreide- und Milchprodukten sollte der Hund nicht unbedingt oder nur selten gefüttert werden, da diese nicht von Natur aus im Speiseplan des Hundes vorkommen.
Viele kritisieren, dass das Barfen den Hund nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen würde. Dies stimmt jedoch nicht, denn der Wolf hat auch nicht jeden Tag eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Die Ausgewogenheit sollte über einen längeren Zeitraum erreicht werden, zum Beispiel durch unterschiedliche Zutaten in den Mahlzeiten.
Das zu erreichen ist nicht schwer. Es kann die Fleisch- oder Fischsorte gewechselt werden, ebenso Obst- und Gemüsesorte. So kommt Abwechslung in den Napf! Innereien (Leber, Niere, Pansen, Blättermagen, Lunge) sollten nur einmal in der Woche gegeben werden. Eventuell kann auch frisches Blut zugefüttert werden.
Gibt es auch natürliche Kauartikel oder Leckerchen für den Hund? Ja. Diese Artikel gibt es auch in den Läden, die rohes Futter führen. Hunde lieben getrocknete Rinderlunge, -leber, -ohren, Sprotten, Hühnerfüße, -hälse etc. Es gibt auch getrocknete Knochen.
Jan-Philipp Pietsch, Klasse 10a, Wilhelm-Busch-Realschule Dortmund