Dortmund. .
Wenn man an Spanien denkt, hat man sofort Sonne, Strand und das Meer im Sinn. Leider hat dieses Urlaubsparadies auch eine ganz andere Seite. Bei dieser Seite geht es ums Überleben auf der Straße.
Nachts auf Steinhartem Boden am Straßenrand schlafen. Tag für Tag Essen suchen und von einigen Leuten beschimpf und verjagt werden. So sieht das Leben der meisten Straßenhunde in Spanien aus.
Einer dieser Straßenhunde war Scooby. Er lebt auf einem Armeegelände in Spanien. Die Leute von der Armee haben eine Tierhilfe zu seiner Sicherheit eingeschaltet und so wurde er eingefangen.
Die Tierhilfe hat sich um Scooby gekümmert und ihn nach Deutschland gebracht. Da Scoobys Hüfte nicht in Ordnung war, musste er operiert werden. Bei dem Eingriff wurde er kastriert und gechipt. Danach kam er in eine nette Pflegestelle in Viersen. Über die Tiervermittlung im Internet stieß eine nette Familie aus Dortmund auf Scooby. Sie besuchten ihn in der Pflegefamilie in Viersen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seitdem lebt er glücklich und zufrieden in Dortmund-Brackel. Dort hat er einen großen Garten zum toben. Nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten, ist ein verschmuster Kinderlieber und guter Familienhund aus ihm geworden.
Leider haben nicht alle Hunde dieses Glück wie Scooby. Allerdings hatten viele von ihnen in der Vergangenheit ein Herrchen. Sie wurden aus den verschiedensten Gründen ausgesetzt. Zum einen landen sie durch ungewollte Vermehrung auf der Straße, denn viele Hundebesitzer lassen ihre Rüden nicht kastrieren, um Geld zu sparen und schon steht ein Körbchen mit kleinen süßen Hunden an er Straßenecke. Manche Besitzer sind sich auch nicht ganz darüber im Klaren, was es heißt, einen Hund zu haben, und sind überfordert mit den Kosten und der Verantwortung.
Es gibt auch spanische Besitzer, die, so schön es auch in Spanien sein mag, Urlaub machen wollen, wo jedoch der Hund nicht mit ins Flugzeug oder in die Ferienwohnung darf. Wenn sich keiner findet, der sich um den Hund kümmert, steht dann so mancher Hund an der Laterne angebunden da und hält Ausschau nach seinem Herrchen. Leider müssen auch mache Leute ihren Hund aus Geldmangel abgeben. Abenteuerlustige Hund gehen auch manchmal auf Entdeckungsreise, kommen aber in manchen Fällen nicht mehr zurück. Und manch Hund werden auch schon auf der Straße geboren.
Für die Hunde bedeutet die Straße heikelste Bedingungen. Sie verdursten oder verhungern, denn meistens gilt das Recht des Stärkeren. Häufige Erkrankungen durch Parasiten sind auch der Fall, da sie nur in den wenigsten aller Fällen geimpft sind. Es werden auch Tiere mit schlimmen Wunden aufgefunden, verursacht durch das Verfangen in einem Zaun oder wenn sie von einem Auto angefahren werden. Manche Hunde erliegen auch, dem eigentlich nicht für sie ausgelegten, Rattengift.
Jeder Deutsche fragt sich wohl, warum die Leute die Tiere nicht ins Tierheim bringen. Doch in Spanien gibt es Hundefänger und auch Tierheime, jedoch bekannt als Tötungsstation. Dort werden die Hunde qualvoll vergast, denn für jeden toten Hund gibt es Geld. Pro Jahr werden etwa 20.000 Hunde eingeliefert. Es wird aber nicht jeder Hund getötet, besonders starke Hunde werden als Renn- oder Kampfhunde verkauft.
So mancher Deutscher, der das mitgekriegt hat, ist schockiert: „Ich kann nicht verstehen, wie grausam Menschen sein können. Tiere einfach so umzubringen! Und das nur aus Profitgier!“ Seit 2003 gibt es zwar Tierschutzgesetze, aber dennoch ist die Lage sehr schlimm. Selbst in den Händen von Menschen geht es einigen Hunden nicht besser: In den Zoohandlungen stehen Welpen in 50 Quadratzentimeter zum Verkauf!
Natürlich ist nicht jeder Spanier so. Es gibt viele Leute, die liebevoll mit den Hunden umgehen, die meisten sind bekannt als Tierschützer. Obwohl sie nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben, leisten sie ganze Arbeit. Sie leisten Aufklärungsarbeit in Schulen oder auf dem Markt, wobei sie deutlich machen wollen, wie wichtig die Kastration ist und welche Kosten auf einen zukommen, wenn man sich eine Hund anschaffen will. Sie sprechen über artgerechte Haltung und darüber, dass ein Hund nicht nur für Weihnachten ist.
Unter anderem wollen sie Einflussnahme auf die Behörden und Politik nehmen, um zu erreichen, dass es den Hunden nicht so elend ergeht. Zum Beispiel setzten sie sich für die Schließung der Tötungsstationen ein, so dass artgerechte Tierheime entstehen können.
Aber sie reden nicht nur, sie handeln auch! Die Tierschützer versorgen und sammeln die Hunde auf. Abgabe- und Fundtiere werden gechipt, wenn nötig kastriert. Nach einer Behandlung vom Tierarzt kommen sie zu einer Pflegestelle, wo sie dann an freundliche, tierliebe Menschen vermittelt werden.
Um weitere Projekte aufrecht erhalten zu können, benötigen sie Spenden. Und diese setzen sie für Kastrationen, nötige OPs, Medikamente, Futter, Vermittlungen und noch vieles mehr ein.
Anika Schneider, Annika Scholz, Klasse 8a, Geschwister-Scholl-Gesamtschule Dortmund